Leverkusen A1-Brücke: Bezirksregierung lehnt englischsprachige Hinweistafeln ab

Leverkusen · 3000 Lkw, die jeden Tag über die A1-Rheinbrücke fahren, obwohl die für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht gesperrt ist – und niemand weiß, wie man ihnen beikommen kann. "Wir kontrollieren nach wie vor ständig mit allem, was uns zur Verfügung steht", sagte am Mittwoch eine Sprecherin der Polizei. "Unser Verkehrsdienst hat die Kontrollen jeden Tag aufs Neue auf dem Programm, wir blitzen und fotografieren."

 Um diese Hinweistafeln mit deutscher Beschriftung geht es.

Um diese Hinweistafeln mit deutscher Beschriftung geht es.

Foto: um (Archiv)

3000 Lkw, die jeden Tag über die A1-Rheinbrücke fahren, obwohl die für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht gesperrt ist — und niemand weiß, wie man ihnen beikommen kann. "Wir kontrollieren nach wie vor ständig mit allem, was uns zur Verfügung steht", sagte am Mittwoch eine Sprecherin der Polizei. "Unser Verkehrsdienst hat die Kontrollen jeden Tag aufs Neue auf dem Programm, wir blitzen und fotografieren."

Und trotzdem brettern tausende Brummis ohne Rücksicht auf Verlust über die marode Brücke, deren Sanierung durch die Erschütterungen massiv beeinträchtigt wird. Obwohl die Polizei bereits zu Beginn der Sperrung berichtete, keiner der erwischten Fahrer habe ernsthaft behauptet, die Verbotsschilder nicht gesehen oder verstanden zu haben, werden jetzt immer mehr Stimmen laut, die fordern, die Hinweise auf den elektronischen Anzeigetafeln sollten auch in englischer Sprache erscheinen.

"Das haben wir mal überlegt — die Fahrer aus dem Osteuropäischen Raum haben aber gar keine so gute Englischkenntnisse", sagte am Mittwoch Freia Johannsen, Sprecherin der Bezirksregierung Köln. Um möglichst alle frühzeitig zu informieren und auch Fahrer, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, bequem über die Sperrung aufzuklären, erstellte die Bezirksregierung gleich zu Beginn der Maßnahme Flyer. In neun verschiedenen Sprachen. Die wurden europaweit allen Mitgliedern des Fachverbands für Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung zugeschickt.

ÖDP-Politiker Felix Staratschek bekräftigte derweil noch einmal seinen Vorschlag, zusätzlich zur neuen Brücke auch eine Eisenbahnbrücke zwischen Köln und Wiesdorf zu bauen. "Bisher dachte ich an eine Buslinie von Opladen nach Merkenich, aber da hier ein Brückenneubau stattfindet, liegt es nun nahe, die Stadtbahn von Merkenich, die direkt neben der Autobahnrampe zur Brücke endet, über die neue Brücke bis nach Leverkusen zu führen, damit sowohl die Leverkusener, als auch Pendler, die über die beiden Bahnstrecken Richtung Köln fahren, hier umsteigen können. Und damit es endlich eine Alternative zu den schnellen Autofahrten über die A 1 durch eine ebenfalls schnelle ÖPNV-Verbindung gibt", sagt er.

Die S-Bahn brauche von Leverkusen zum Kölner Hauptbahnhof 20 Minuten, die Stadtbahn von Merkenich zum Dom 26 Minuten, zum Industriegebiet aber nur wenige Minuten. "Aber wenn man einrechnet, dass man in Köln noch einmal umsteigen muss, werden alle Ziele, die die Stadtbahn Leverkusen-Köln direkt anfährt, schneller erreichbar als heute." Auch über eine Brücke für Güterzüge hat sich der verkehrspolitischer Sprecher der Ökologisch Demokratischen Partei (ÖDP) Bergisches Land Gedanken gemacht: "Schon kurze Güterzüge von wenigen Wagen zwischen beiden Bayerwerken und dem Kölner Hafen könnten sinnvoll sein", sagt er.

(RP/ac/top)
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