Leverkusen Bayer 04 will Pyromanen zur Kasse bitten

Leverkusen · Bei Pyrotechnik sieht Meinolf Sprink rot. "Absolut lebensgefährlich", sagt der Kommunikationschef von Bayer 04 mit Blick auf das Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC am Dienstagabend in Düsseldorf.

Chaoten sorgen für Bengalo-Eklat in Düsseldorf
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Foto: rpo, Falk Janning

Dort hatten zunächst Berliner Fans in erheblichem Maße gezündelt, später Fortuna-Fans sich vor lauter Aufstiegseuphorie den Weg über die Balustrade zwischen Zuschauerraum und Spielfeld gebahnt und waren während des Spiels aufs Feld gestürmt. Inklusive Freudenfeuer. Seit Dienstagabend wird über die Szenen in der Düsseldorfer Esprit-Arena allerorten diskutiert.

Sprink sagt: "Diese Stadt war nach 15 Jahren süchtig nach dem Aufstieg. Dass die Fans auf den Platz gekommen sind, war nicht bösartig, sondern der Freude geschuldet. Das Problem ist vorher passiert, nämlich schon als die Fans über die Balustrade geklettert sind und sich am Spielfeldrand aufgebaut haben." In der BayArena wäre das kaum möglich, sagt der Kommunikationschef. "Im Stadion gibt es einen Zaun, der innerhalb weniger Sekunden hochgefahren werden kann bis auf eine Höhe von rund 1,30 Metern." Oben gebe es Zacken, die ein Überklettern erschwerten. "Vor jedem Spiel haben wir eine Sicherheitsbesprechung. Da wird gefragt: Was ist das für ein Spiel, welche Potenziale sind da? Wird Alkohol angeboten oder ist das Bier, wie die Fans sagen, ,kastriert'?", berichtet Sprink. Und es gebe spezielle Kontrollen, wie etwa bei einem Spiel gegen Frankfurt, als vor allem weibliche Fans kontrolliert worden waren, weil "wir einen Tipp bekommen haben, dass sie als Träger Bengalischer Feuer benutzt werden sollten", berichtet Sprink. Das hatte damals für Unmut unter den Fans gesorgt.

"Man kann nie ausschließen, dass dennoch etwas eingeschmuggelt wird", betont der Sprecher. Aber gerade Bengalische Feuer und andere Zündwerke, die "ein paar Vollidioten, die beweisen wollen, dass sie das können", entfachten, seien wegen der Lebensgefahr "zu verurteilen".

Bei Bayer liefen derzeit Überlegungen folgender Art: Wenn im Gästeblock gezündelt wird, soll die Vereinsstrafe an den Fanblock der Gäste weitergegeben werden. Mitunter könne es soweit gehen, dass Fan-Utensilien wie große Fahnen vor dem Spiel abgenommen werden, "damit dahinter niemand von den Kameras unerkannt Pyrotechnik zündet. So können Täter besser erkannt werden. Dann können wir die Vereinsstrafe auf diese abwälzen." Ein "Flitzer", der bei einem Werkselfspiel über den Platz lief, habe in der Tat die Vereinsstrafe für den Vorfall zahlen müssen.

(RP/jco)
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