Leverkusen Buchhorn verordnet weiter "Sparkurs"

Leverkusen · Opponieren gegen Lasten von Bund und Land, die City C und den Wiesdorfer Marktplatz voranbringen, dabei das Geld zusammenhalten: Der Oberbürgermeister stellte jetzt Leverkusens teils schwierige Stadtentwicklung vor.

 Ist und bleibt vorerst Sorgenkind: die City C. Jüngst sagte eine Woolworth-Sprecherin, es sei noch nicht klar, ob man wieder in der City C eröffnen werde.

Ist und bleibt vorerst Sorgenkind: die City C. Jüngst sagte eine Woolworth-Sprecherin, es sei noch nicht klar, ob man wieder in der City C eröffnen werde.

Foto: Miserius, Uwe

Vogel-Strauß-Politik ist Reinhard Buchhorns Sache nicht. Das machte der Oberbürgermeister beim CDU-Jahresempfang deutlich: "Wir stecken den Kopf nicht in den Sand, sondern betreiben weiter Stadtentwicklung" – auch gegen widrige Umstände, etwa die Bund- und Länderpolitik, spielte er auf das Problem des U3-Kita-Ausbaus an: "Wir werden weiterhin gegen neue Lasten, die uns Bund und Land auferlegen, ohne für ausreichende Gegenfinanzierung zu sorgen, opponieren."

 Die Campus-Brücke (im Bild das Wiederlager Ost) soll Bahnstadt und Opladen verbinden und zum "Kern der Neuordnung des Stadtteils" beitragen.

Die Campus-Brücke (im Bild das Wiederlager Ost) soll Bahnstadt und Opladen verbinden und zum "Kern der Neuordnung des Stadtteils" beitragen.

Foto: UM (Archiv)

Diesen energischen Schlusspunkt setzte Buchhorn unter eine Rede, in der er den Strukturwandel Leverkusens darstellte – nicht nur in rosigen Worten. Freilich, sei die Stadt auf einem guten Weg: Buchhorn lobte die Ansiedlung der Firma Leverdy, die 350 neue Arbeitsplätze in eine Stadt brächte, die in den vergangenen 20 Jahren rund "16 300 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte verloren hat". Auch die Bahnstadt, die mit der Opladener Innenstadt den "Kern für die positive Neuordnung des Stadtteils" bilde, hob Buchhorn heraus. Die Bahnstadt böte zudem "vielfältige Möglichkeiten für die Ansiedlung von Gewerbe und damit auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze".

City C bleibt Sorgenkind

Buchhorn verhehlte aber auch nicht die Sorgenkinder der Stadt. Das größte: die Wiesdorfer City C. Sein Ziel: die Neuausrichtung des "baulich, technisch und funktional in schlechtem Zustand" befindlichen Gebäudekomplexes als Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Bürostandort, was Buchhorn aufgrund der "Eigentümerstruktur" als schwierig einstufte. "Aber versuchen werden wir es dennoch, wie wir auch bei der Entwicklung des Ganser-Forums am Ball bleiben werden." Am Projekt "Umgestaltung Marktplatz Wiesdorf" arbeite die Stadt mit Hochdruck, versicherte der Stadtchef, konnte aber noch nichts Konkretes melden.

Greifbare Zahlen hatte er bei den Stadtfinanzen parat: Die kurzfristigen Schulden (Kassenkredite) hätten kontinuierlich weiter abgebaut werden können: "Von 146,1 Mio in 2011 auf 129 Mio Euro 2012." Im vergangenen Jahr hatte die Stadt mit einem "geplanten Defizit" von 100,2 Mio Euro gerechnet, das konnte auf rund 16,5 Mio Euro reduziert werden, betonte Buchhorn. Das seien Zahlen, "die sich sehen lassen können". Die aber keinen Anlass bieten, von dem abzuweichen, was Buchhorn als Parole ausgab: "Sparen ist in Leverkusen weiterhin alternativlos."

(RP)
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