Tierheim Leverkusen "Gassigeher" bei Wind und Wetter

Leverkusen · Auch Regen oder der schneereiche Winter halten Jenny Huss und Joe Gunter nicht von ihrem Hobby ab: Jeden Tag gegen 14 Uhr kommen die "Gassigeher" zum Tierheim Leverkusen und leihen sich ein oder zwei Hunde zum Spazieren gehen aus. Nur sonntags ist der Andrang manchmal so groß, dass sie alleine eine Runde drehen müssen.

Gassi gehen mit Hunden aus dem Tierheim Leverkusen
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Gassi gehen mit Hunden aus dem Tierheim Leverkusen

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Da das tierliebe Paar jedoch auch einen Sachkundenachweis und damit einen "Führerschein" für Listenhunde hat, darf es auch die etwas schwierigeren Fälle wie Jack-Russel-Terrier Buddy ausführen. "Natürlich haben wir Lieblingshunde, aber alle müssen raus", sagt Pensionär Gunter, der besonders gut mit Buddy kann. Seine Partnerin hängt an der schon etwas altersschwachen Mischlingshündin Mona, die wegen einer Hüftarthrose nur eine halbe Stunde im Wald durchhält. "Aber haben ja keine festen Hunde, das haben nur die Paten", sagt Huss, die zwar gerne ein weiteres Haustier hätte, aber: "Ich habe vier Katzen und wir haben noch keinen Hund gefunden, den sie akzeptieren."

So klingeln die beiden gestern erst an der Hintertür und tragen sich für Staffordshire Terrier Hera und den Pekinesen-Mischling Bingo in die Liste für die Hunde-Ausführer ein und freuen sich auf den anschließenden Kaffee mit anderen Hundefreunden. Ausgerechnet als sie im vergangenen August mal keinen Hund bekamen und alleine zum Friedhof spazierten, entdeckte Gunter einen am Zaun angebunden Hund. "Wir sind zuerst weiter gegangen, haben dann auf einer Bank eine dreiviertel Stunde gewartet bis wir hingegangen sind", erinnert sich der 72-Jährige. "Der Hund hatte keine Marke oder Chip, dafür aber Flöhe und Hunger." Die Pflegerinnen gaben dem verängstigten Findelkind prompt den Namen Joey. Der Dackel-Mix musste an der vorderen Hüfte operiert werden und weil er so quirlig ist, zur Genesung eine Weile ruhig gestellt werden. "Aber inzwischen kann er vermittelt werden. Die Beine sind zwar krumm, aber das ist nur ein optisches Problem für uns Menschen", sagt Gerd Kortschlag, erster Vorsitzender des Leverkusener Tierschutzvereins.

Ein Platzproblem gab es hingegen bei den Katzen. "Weil es so viele waren und wir im Mai wieder mit trächtigen Tieren rechnen, haben wir 15 an den Tierschutzvereins Wuppertal abgegeben", sagt Kortschlag.

(irz)
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