Oulusee in Leverkusen Giftköder für Hunde "gezielt ausgelegt"

Leverkusen · Nachdem am Montag mehrere Hunde giftige Köder am Oulusee gefressen hatten und schwere Vergiftungserscheinungen zeigten, sind Polizei und Veterinäramt weiter auf Spurensuche. Inzwischen ist zumindest klar: Es gab nicht zwei, sondern "nur" einen toten Hund.

Tierquälerei: Fälle in NRW
43 Bilder

Fälle von Tierquälerei in NRW

43 Bilder
Foto: Theo Titz

Der zweite Todesfall entpuppte sich als haltloses Gerücht, wie die Polizei am Dienstag bestätigte. Den drei erkrankten Hunden geht es laut Amtstierarzt inzwischen besser. "Und es wurden uns keine weiteren Fälle gemeldet", sagt Dr. Kurt Molitor weiter. "Wir können aber keine Entwarnung geben. Nach wie vor gilt: Hunde anleinen, Katzen ins Haus und vor allem Kinder nicht ohne Aufsicht ins Gebüsch." Rund um den Oulusee wurden inzwischen Warnschilder aufgehängt. "Darauf konzentrieren wir uns, wir wollen ja auch keine Panik machen", sagt Molitor auf die Frage, ob auch an weiteren Seen Hinweise angebracht werden.

Am Montag wurden die vier erkrankten Hunde in drei verschiedenen Tierarztpraxen gebracht - die Besitzer waren alle vorher mit ihnen am Oulusee spazieren. Eine Mischlingshündin starb, "das ist ein sehr trauriger Fall, er war ein wichtiges Mitglied in der Familie", berichtet Molitor und sagt mit Nachdruck. "Das Ganze ist mehr als verwerflich und kein Kavaliersdelikt." Deswegen wolle man nun "nichts unversucht lassen, um zu klären, was es für ein Gift war". Denn so viel ist klar: "Das Gift wurde gezielt ausgelegt, um Hunde zu vergiften. Und das ist kein einfacher Tod, sondern ein langer Leidensweg, auch für die Menschen, die sehr an ihrem Tier hängen."

Am Montag hatte die Polizei Hundefutter am See entdeckt, am Dienstagmorgen war Molitor noch einmal am Ophovener Weiher auf Spurensuche. "Wir haben Tüten mit roter Flüssigkeit gefunden. Zwei davon waren offen. Ob es einen Zusammenhang gibt oder das nur zufällig herumlag, wissen wir aber noch nicht."

Die Bestimmung des Giftstoffs wird nicht einfach, da man keinen genauen Anhaltspunkt hat. "Die Suche wird sehr umfassend und relativ teuer sein. Und es ist nicht sicher, ob man es überhaupt genau feststellen kann", sagt der Amtstierarzt. Die Kosten für die Laboranalyse schätzt er auf mehrere Tausend Euro, "abhängig davon, wie schnell man fündig wird". Zunächst wird nach gängigen Stoffen gesucht, dann nach immer selteneren. Das Ergebnis soll auch dabei helfen, ein Täterprofil zu erstellen.

(irz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort