Leverkusen Guter Start für Musikschul-Stiftung

Leverkusen · Im großen Rahmen wurde im Leverkusener Forum die Gründung der Institution gefeiert, die die Zukunft der Musikschule dauerhaft sichern soll. Die Aufführung von Carl Orffs "Carmina Burana" wurde mit riesigem Beifall bedacht.

"O Fortuna", kraftvoll schoben die vielen Sänger und Instrumentalisten das Glücksrad der Göttin an. Dieses eindrucksvolle Ereignis dürfte ein gutes Omen sein für die gleichzeitig anrollende Stiftung, die auch in künftigen Krisenzeiten die Arbeit der Musikschule Leverkusen am Laufen halten soll. Und wenn man den euphorischen Applaus am Ende dieser Aufführung von Carl Orffs "Carmina Burana" zur Stiftungsgründung in Euro umrechnen kann, dann dürfte sich das Konto am Samstagabend schon beträchtlich gefüllt haben.

Viele Geburtshelfer

Es waren auch eine ganze Menge Geburtshelfer dabei, die alle ihren Anteil an diesem Gesamtwerk hatten. Genau das machte es für Michael Utz, der zugleich seinen Einstand als Leiter des Städtischen Chores Leverkusen im Forum gab, nicht gerade einfach. Er hatte im Vorfeld verschiedene Gruppen mit ganz unterschiedlichen Arbeitsweisen zusammenzuführen, außerdem ein mit Musikschülern besetztes und durch Lehrer verstärktes Orchester durch Musik zu führen, die vor allem diverse rhythmische Tücken birgt und schnelle Wechsel erfordert. Mit großen Schlägen und überdeutlichen Bewegungen, mit anfeuerndem Formen der gesungenen Texte hielt er diesen Musikladen in XXL – mehr hätten wirklich nicht auf die Forumbühne gepasst – zusammen.

Frischer Klang

Den Städtischen Chor verstärkte der Remscheider Elternchor (Einstudierung Wolfgang Senft), der Kinderchor der Musikschule (Leitung Matthias Fromageot, der selbst im Tenor mitsang) sang die Teile für Kinderstimmen und lief im Schlussstück so richtig zu Hochform auf. Und der Prima-Vista-Chor (Einstudierung Camille van Lunen) der Musikschule übernahm alleine exponiertere Passagen und mischte tüchtig frischen Klang in die Tutti-Chorstellen.

Bestens besetzt waren die Soloparts mit Anna Pehlken (Sopran), John Janssen (Bariton) und Ulrich Cordes (Tenor), der als gebratener Schwan einen eindrucksvollen Auftritt inszenierte. Ein insgesamt großes Ereignis, bei dem einzelne Trübungen im Orchester durchaus dazu gehören. Hier spielten schließlich Schüler, die bei diesem Unternehmen im vergangenen halben Jahr mit Sicherheit Unmengen gelernt haben. Auf "O Fortuna" setzt die Einrichtung nämlich nur auf der Bühne. Tatsächlich ist musikalisches Talent nur der Anfang vom Erfolg. Das meiste sind Disziplin und Ausdauer, Zuhörer, die einem Bestätigung geben und eine solide Basis, auf der musikalische Ausbildung auf allen Ebenen möglich ist. Begabtenförderung auf der einen und elementare Musikerziehung in Familienzentren sowie der Einsatz in sozialen Brennpunkten auf der anderen Seite, diese Spannbreite gilt die neue Stiftung zu sichern. Das machte auch Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn deutlich. Er gehört zu den ersten Zustiftern, nachdem der Förderverein der Musikschule die erste Einlage machte.

(RP)
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