Leverkusen Katzenhasser droht mit Gift

Leverkusen · Antonia Hassenmeyer staunte, als sie einen anonymen Brief aus ihrem Briefkasten fischt, in dem es heißt: "In der Straße am Hagelkreuz/Lützenkirchener Straße kann man seit einiger Zeit eine Reihe wild streunender Katzen beobachten... Sie machen Jagd auf Nester und junge Vögel und töten diese. Des Weiteren hinterlassen sie ihren Urin und ihren Kot überall... Mit sofortiger Wirkung wurde veranlasst, dass an den verschiedenen Stellen Gift ausgelegt wird, damit die oben beschriebenen Sauereien endlich aufhören."

 Ein Katzenhasser triebt sein Unwesen.

Ein Katzenhasser triebt sein Unwesen.

Foto: Tierheim Duisburg

Antonia Hassenmeyer selbst besitzt zwar keine Katzen, doch der Drohbrief sei serienweise in ihrer Nachbarschaft verteilt worden, die zum Großteil aus Hunde- oder Katzenbesitzern besteht. Antonia Hassenmeyer warnt auch Freundin Magdalene Arntz, die ebenfalls auf der Lützenkirchener Straße wohnt und zwei Katzen und einen Hund hat. Die Freundin ist schockiert.

"Durch ausgestreutes Gift sind nicht nur Katzen und Hunde gefährdet, sondern auch Igel, Vögel und spielende Kinder", sagt Magdalene Arntz besorgt. "Wir haben in dem Gebiet Lützenkirchener Straße und Am Hagelkreuz zwei Spielplätze, auf denen viele Kinder spielen."

Das Ordnungsamt nimmt sich der Sache an und kontrolliert die Spielplätze vor Ort. "Wir haben nichts gefunden", berichtet Ordnungsamtsleiter Klaus-Dieter Eitner. "Wir halten den Drohbrief allerdings für ernsthaft." Doch mehr könne das Ordnungsamt nicht machen. "Wir sind ratlos", sagt Eitner. Magdalene Arntz ergreift die Initiative: "Ich habe allen Anwohnern Bescheid gegeben. Wir werden die Augen offen halten."

Das lobt Polizeisprecher Andre Faßbender. "Uns sind leider die Hände gebunden, solange kein Verdacht einer Straftat vorliegt — ein Drohbrief reicht dabei nicht aus. Wir können nur hoffen, dass aufmerksame Bürger uns nützliche Hinweise liefern können." Das musste auch Antonia Hassenmeyer feststellen, die versucht hatte Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

"Ihr wurde mitgeteilt, dass dies nicht möglich sei, solange nichts passiert ist", sagt Magdalene Arntz. Da es in der Nachbarschaft nur Tierliebhaber und keine -hasser zu geben scheint, "haben wir keine Ahnung, wer so etwas machen könnte", sagt Magdalene Arntz.

Doch diese Tierbedrohung ist nicht neu in Quettingen. Bereits im März hatten Anwohner Brotstücke mit einer blauen Substanz und eine Frikadelle mit präparierten Nägeln an der Grünfläche der Straße "Am Weidenbusch" gefunden. Und auch in Hitdorf wurden im vergangenen Oktober am Hitdorfer Rheinufer mit Nägeln präparierte Stofffetzen auf den dortigen Grünflächen gefunden (wir berichteten).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort