Serie Amerika auf dem Motorrad Moskitospray stoppt Highway-Passage

Anchorage · Julia Becker und Hans-Dieter Husfeldt, der Leiter der Leverkusener Polizeiinspektion, wollen auf dem Motorrad mehrere Monate durch die USA und Südamerika reisen. Während Husfeldt erst am 1. September in Las Vegas hinzustößt, hat seine Partnerin die Reise bereits begonnen. Von Alaska aus schickte sie jetzt ihre ersten Eindrücke:

Mit dem Motorrad auf der Panamericana
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Mit dem Motorrad auf der Panamericana

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"Ich treffe auf ein paar Pipelinearbeiter im Restaurant der Tankstelle. Sie geben mir etwas von dem Mückenspray, das sie benutzen. Kaum aufgetragen, muss ich niesen, aber: Die Mücken lassen mich in Ruhe. Als der eine der beiden Männer sagt, dass ich das Spray auf jeden Fall innerhalb von 24 Stunden abwaschen muss, entscheide ich, dass ich nach Fairbanks zurückkehren werde. Denn in Richtung Deadhorse, der letzten öffentlich zu befahrenden Stadt vor dem Polarmeer, wäre für mich Wildcampen angesagt gewesen. Und dort sollen die Mosquitos in noch größerer Zahl vorhanden sein. An Waschen wäre dort nicht zu denken gewesen.

Somit gebe ich mich geschlagen! Ich habe den Dalton Highway nur bis Coldfoot geschafft. In Fairbanks gönne ich mir ein Hotel. Das reißt zwar ein mächtiges Loch in meine Reisekasse, was mir jedoch gleich ist. Über die Stadt Tok (berühmt für die Hundeschlittenrennen im Winter) führt mich mein Weg auf dem Alaska-Highway in Richtung "Top of the World Highway". Hierbei darf man sich von dem Wort "Highway" nicht zu der Annahme verleiten lassen, dass es sich um eine ausgebaute Straße handele. Der "Top of the World Highway" ist ein breiterer unbefestigter Weg, der sich von der Stadt Chicken aus über Bergkämme in Richtung Kanada-Dawson City schlängelt. Ich fahre etwa 160 Kilometer in den Rasten stehend, um bessere Kontrolle über das Motorrad zu haben. Ab Kanada beginnt es zu regnen und starke Windböen machen mir das Leben schwer. So bin ich k.o. und heilfroh, als ich unter mir den mächtigen Yukon fließen sehe.

Eine kleine, kostenfreie Fähre bringt mich in die Stadt. Da hier der Permafrostboden so stark ist, sind die Straßen von Dawson City ebenfalls unbefestigt. Kleine Holzbürgersteige - wie aus den guten alten Western bekannt - geben dem Fußgänger Schutz bei Regenwetter. Denn dann verwandeln sich die Straßen in rutschige, schlickartige Pisten. Mein Weg hat mich nicht zufällig nach Dawson City geführt: Dort findet am 21. Juni, dem Tag der Sommersonnenwende, das große Motorradtreffen "from Dust to Dawson" statt. Zwei Tage wird gefeiert, und es werden verschiedene Motorradwettkämpfe veranstaltet. Eine wilde Zeit im Vergleich zu der Ruhe, die ich in den Nationalparks genießen durfte.

Der erste Teil meiner Abenteuerreise ist absolviert und in den nächsten Tagen werde ich mich aufmachen und die Weiten Kanadas erkunden."

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