Leverkusen O’zapft ist — Fastelovend op d’r Mannefotter Wiesn

Leverkusen · Ein Präsident, der vor 20 Jahren nie gedacht hätte, dass er eine Sitzung in Lederhosen moderieren würde; ein Messdiener, der statt eines Weihrauchfasses ein Pittermännchen schwenkt; ein Narrenfürst, der im Seppel-Hut das Lied "Ich bin der Prinz von Leverkusen" singt: Szenen vom "Wies'nfest" der Karnevalsfreunde Manfort. Passend zum Motto "O'zapft is - Fastelovend op d'r Mannefotter Wiesn" war die Forum-Bühne am Donnerstag optisch in eine Art Münchner Festwiese verwandelt.

 Das besondere Bühnenbild bei der Manforter Sitzung: Zehn Helfer haben an der Dekoration für den Forum-Terrassensaal gearbeitet.

Das besondere Bühnenbild bei der Manforter Sitzung: Zehn Helfer haben an der Dekoration für den Forum-Terrassensaal gearbeitet.

Foto: Miserius, Uwe

Dafür hatten zehn Helfer der 35 aktiven Karnevalsfreunde schon seit Monaten unzählige Stunden in einer Werkstatt in der Kalkstraße gewirkt. Verbraucht haben sie insgesamt rund 80 Quadratmeter Spanplatten, 50 Liter Farbe und 30 Pinsel. Im Saal tummelten sich unterdessen hunderte bayerische Madln und Buam. Zum Bedauern der Verantwortlichen war die Große Sitzung bei weitem nicht ausverkauft. Am rund vierstündigen Programm mit etlichen aus dem Fastelovend bekannten Künstlern (unter anderem Bernd Stelter, Bauchredner Klaus und Willi, Musikgruppe Rabaue) und hoffnungsvollem Nachwuchs wie den fünf Musikern "Kasalla" kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Auch nicht am Elferrat um Präsident Karl-Heinz Walter, der insgesamt eher wie das "Who is Who" des Freistaates anmutete.

Allen voran "segnete" Hochwürden beim Gang zur Bühne die 600 gut gelaunten Jecken mit Toilettenbürste und Konfetti. Der Messdiener - das Gewand war eine Leihgabe der Gemeinde Sankt Joseph - schwenkte echten Weihrauch im Bierfässchen. Ihnen folgten weitere "Gestalten" wie König Ludwig, Engel Aloisius, die Dame "Bavaria", Bierkutscher sowie zahlreiche Zensis und Reserl. Nachdem Prinz Manfred I. zu vorgerückter Stunde erst sein Motto-Lied im normalen Outfit vorgetragen hatte, tauschte er für die Zugabe seine prinzliche Kopfbedeckung mit einem grauen Filzhut. Zum Schluss gab's vom Präsidenten eine Lederhose in Form einer Schürze, dazu den Titel "Oberseppel".

(kno)
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