Leverkusen/Düsseldorf Obst-Attacke auf Bayer 04-Fanschiff

Leverkusen/Düsseldorf · Im noblen Ausflugsschiff "River Dream" reisten 600 Bayer-Fans mit dem Fan-Dachverband "Nordkurve 12" zum Auswärtsspiel nach Düsseldorf. Ihre gute Laune ließen sie sich auch von diversen Angriffen mit Obst, Gemüse, Farbe und Eiern sowie Steinen und Urin nicht verderben.

Die brodelnde Party-Stimmung im Inneren der "River Dream" konnte auch durch die Angriffe von außen nicht getrübt werden. 600 Fans wurden auf dem Rhein nach Düsseldorf transportiert.

Die brodelnde Party-Stimmung im Inneren der "River Dream" konnte auch durch die Angriffe von außen nicht getrübt werden. 600 Fans wurden auf dem Rhein nach Düsseldorf transportiert.

Foto: TK

Im noblen Ausflugsschiff "River Dream" reisten 600 Bayer-Fans mit dem Fan-Dachverband "Nordkurve 12" zum Auswärtsspiel nach Düsseldorf. Ihre gute Laune ließen sie sich auch von diversen Angriffen mit Obst, Gemüse, Farbe und Eiern sowie Steinen und Urin nicht verderben.

Im ballsaalartigen Inneren war die Stimmung prächtig, und die Anhänger der Werkself fingen gerade an, sich warm zu singen für das Nachbarschaftsduell mit der Fortuna. Ulrich Wissing, Vorstand des Vereins "Nordkurve 12", wollte an Deck nach dem Rechten sehen. Und konnte nur mit Mühe der wenig gastfreundlichen Begrüßung einiger Düsseldorfer Anhänger entgehen. Die warfen von der Kardinal-Frings-Brücke frisches Obst und Gemüse, aber auch einen Farbbeutel und rohe Eier.

Die Sauerei auf dem Oberdeck war entsprechend groß. Aber zum Glück zielten die Werfer nicht gut, es kam niemand zu Schaden. Und deshalb ließen sich die Leverkusener ihre Stimmung von dieser Attacke genauso wenig verderben wie von der deutlich geschmackloseren und gefährlicheren Aktion vor dem Anlegen auf der Rückfahrt. Da regnete es Urin und Steine auf das glücklicherweise leere Deck — dem Vernehmen nach durch Fans des 1. FC Köln. Viel lieber als diese unschönen Einflüsse von außen wollen die Organisatoren der "Nordkurve 12", dass die ausgelassene Party in nobler Umgebung in Erinnerung bleibt.

Party mit Titanic-Flair

Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Siegesfeier sogar über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet. Befreundete Fans aus England, Kopenhagen und Zürich an Bord staunten nicht schlecht über den Saal der "River Dream", dessen Ambiente mit Kronleuchtern und Treppe mit viel Phantasie und dem ein oder anderen Kölsch manche gar an das Interieur der "Titanic" erinnerte. Dass die "crazy Germans" auf der Tanzfläche passend dazu in Stadionlautstärke und Arm in Arm den Titelsong von Celine Dion ("My heart will go on") mitsangen, sorgte bei den englischen Gästen für einige Verwunderung — ehe sich der ein oder andere selbst von der Feierlaune der Werkself-Fans mitreißen ließ.

"Die Stimmung an Bord war schon damals bei unserer ersten Schiffstour nach Düsseldorf (seinerzeit zum Spiel gegen Mönchengladbach, d. Red.) richtig gut, aber das haben wir diesmal locker überboten. Eine richtig tolle Tour", schwärmte Wissing. Das Obst war zu diesem Zeitpunkt schon längst vergessen. Schon auf der Hinfahrt hatten die meisten Mitfahrer es mit Humor genommen — wie beispielsweise der Spaßvogel, der sich angesichts des reichen Obst- und Gemüseangebots eine heil gebliebene Banane griff, genüsslich schälte und verspeiste. Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. Und obwohl er damit das Verbot des Verzehrs von mitgebrachten Speisen eindeutig übertrat, sah eine schmunzelnde Bedienung über diesen Regelbruch großzügig hinweg.

Trotz alledem sind die Vorfälle des Samstagnachmittags nicht etwa gegessen. "Wir wollen mit der Polizei schon klären, wie es dazu kommen konnte", kündigt Wissing an. Denn der Obstangriff etwa war von Fortunen im Internet sogar angekündigt worden.

(kre)
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