Leverkusen Pflegetipps für Nager & Co.

Leverkusen · Kaninchen haben sich zum beliebtesten Kleintier entwickelt; Experten schätzten, dass mehr als 2,5 Millionen Langohren in deutschen Haushalten leben. Doch bei Pflege und Haltung können Halter viel falsch machen.

 Schnupperkurs: Besucher Luca Kortschlag mit einem Kaninchen.

Schnupperkurs: Besucher Luca Kortschlag mit einem Kaninchen.

Foto: UM

Damit das nicht passiert, hatte das Leverkusener Tierzentrum für Samstag zum zweiten Kleintiertag eingeladen. Neben einer Zubehörauswahl gab es jede Menge Aufklärung über Haltung und Pflege von Kaninchen, Meerschweinchen, Degus (das sind die chilenischen Verwandten von Meerschweinchen), Hamstern und Wellensittichen.

So räumte Jasmin Faber vom Verein "Kaninchenschutz" mit einem Vorurteil auf: "Kaninchen sind keine Schmusetiere." Sie mögen es gar nicht, aufgenommen oder herumgetragen zu werden. Die Fluchttiere würden bei Streicheleinheiten nur deshalb so ruhig im Arm liegen, weil sie vor lauter Angst, gefressen zu werden, in Todesstarre verfielen. Halte man die Tiere artgerecht, dann hätten sie großen Bewegungsdrang.

Seit sich ihre eigenen Tiere in der ganzen Wohnung frei bewegen dürften, seien sie viel ausgeglichener. Mit dieser Überzeugung steht die Expertin nicht alleine da. Auch in der Wohnung von Jan Schierling aus Duisburg laufen sechs Kaninchen frei herum. "Ohne Kaninchen fehlt mir was", steht auf seinem grauen T-Shirt. Nach dem Grund befragt, lautet die Antwort des 46-Jährigen: "Kaninchen bereichern einfach das Leben".

Dieser Meinung sind auch die Besitzer von "Wellis", wie Wellensittiche oft liebevoll genannt werden. Für jene, die einen "Bubi" oder "Hansi" zu Hause haben, hatte Andrea Korz als Vertreterin der privaten, bundesweit tätigen Organisation "Welli.Net" einen gängigen Käfig als abschreckendes Beispiel aufgebaut. Einzelhaltung sei Tierquälerei, da Sittiche Schwarmtiere seien, sagte die Kölnerin.

Besucherin Katja Rheinfrank aus Burscheid blickte auf den Spiegel und sagte: "Mein Kleiner hat auch einen Spiegel im Käfig, den findet er absolut klasse." Andrea Korz schüttelte ablehnend den Kopf: "Ein Spiegel gaukelt dem Tierchen einen Partner vor, den er füttern kann." Werde die Nahrung nicht vom Partnervogel abgenommen, müsse der Welli die hervorgewürgten Körnchen selbst schlucken, was zu einer tödlichen Kropfentzündung führen könne. Aus dem gleichen Grund rate sie auch vom Plastikkumpel ab.

Kein Kleintier im eigentlichen Sinne, aber ebenfalls klein war das Hundebaby, das erst am Samstagmorgen im Tierheim abgegeben wurde. Polen-Urlauber hatten es auf einem Parkplatz entdeckt und mitgenommen. Nun wird es von Mitarbeiterin Annika Golze bemuttert und mit der Flasche groß gezogen.

Neu im Tierschutzzentrum: ein 36 Quadratmeter großes Gehege für Land- und Wasserschildkröten, das derzeit von zwei Wasserschildkröten bewohnt wird. Azubis von Currenta halfen beim Bau.

(kno)
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