Leverkusen Pharma Westen entlässt Hunderte Mitarbeiter

Leverkusen · Der Arzneimittelimporteur Pharma Westen GmbH hat angekündigt, bis zum 31. Oktober mehrere hundert Mitarbeiter am Standort Leverkusen zu entlassen. Die Produktion werde aus Deutschland an den bestehenden tschechischen Standort bei Prag verlagert, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Es würden 31 Vollzeitkräften entlassen, darunter auch 16 Mitarbeiter mit befristeten Verträgen. Zudem würden die Stellen von 496 geringfügig beschäftigten Mitarbeitern abgebaut. "Es ist traurig, dass wir uns von loyalen Beschäftigten trennen müssen", sagt Frank Nauert, Geschäftsführer bei Pharma Westen Orifarm und Mitglied des Vorstands der Orifarm Gruppe.

Die Mitarbeiter wurden am Mittwoch im Detail auf einer Betriebsversammlung aufgeklärt. "Wir gehen bei unserer Hilfe für die Mitarbeiter, insbesondere bei den Fristen, deutlich über das gesetzlich geforderte Maß hinaus", sagt Frank Nauert.

Der Hauptgrund für die Produktionsverlagerung sei die Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen im Arzneimittelmarkt. Vor allem der am 1. August 2010 vom Gesetzgeber von 6 auf 16 Prozent angehobene Herstellerrabatt würde dem Unternehmen Probleme bereiten. "Dieser politisch gewollte Zwangsrabatt lässt unsere Deckungsbeiträge dauerhaft sehr empfindlich schmelzen", so Nauert.

Probleme auf dem schwedischen und dänischen Markt hätten weiter dazu beigetragen, dass die Orifarm Gruppe und somit auch Pharma Westen Orifarm in Leverkusen sein Kostenniveau erheblich verringern müsse. Die deutschen, dänischen und tschechischen Produktionen werden künftig in der Tschechischen Republik gebündelt.

1984 wurde Pharma Westen in Leverkusen gegründet und gehört seit Ende 2005 zur internationalen Orifarm Gruppe. Im vergangenen Jahr setzte Pharma Westen Orifarm rund 290 Millionen Euro um.

(rl/jco)
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