Leverkusen Raststätte: Gegner geben Gas

Leverkusen · Die Initiatoren der Bürgerbewegung "Lev kontra Raststätte" sind morgen beim Landesbetrieb Straßen.NRW eingeladen. Am Montag wird eine Bürgerversammlung stattfinden. Die Kampfansage: "Wir geben weiter Feuer!"

 Der Blick von der Derr-Siedlung in Steinbüchel auf das Gelände, auf dem der Landesbetrieb Straßen-NRW eine Raststätte plant. Auf sechs Hektar Grünfläche sollen unter anderem 60 LKW- und 160 PKW-Parkplätze entstehen.

Der Blick von der Derr-Siedlung in Steinbüchel auf das Gelände, auf dem der Landesbetrieb Straßen-NRW eine Raststätte plant. Auf sechs Hektar Grünfläche sollen unter anderem 60 LKW- und 160 PKW-Parkplätze entstehen.

Foto: uM

Lützenkirchen Mehr als 1000 Unterstützer für ihre Sache, 2000 verteilte Flyer, eine bevorstehende Bürgerversammlung und eine Einladung beim Landesbetrieb Straßen.NRW: Die Bürgerinitiative "Lev kontra Raststätte" ist zufrieden. Ihr erklärtes Ziel: die geplante Raststätte am Standort Lützenkirchen/Steinbüchel verhindern. Sprecher Peter Westmeier: "Wir merken, dass wir nicht ungehört bleiben. Morgen sind wir beim Landesbetrieb eingeladen. Wir versuchen, dass am Montag ein Behörden-Vertreter nach Lützenkirchen kommt."

Gefahr der Enteignung

Seit knapp vier Wochen proben die Steinbücheler und Lützenkirchener den Aufstand. "Für diese kurze Zeit haben wir schon tolle Erfolge verbucht", sagt Westmeier. "In Burscheid war der Bürgerprotest meiner Meinung nach ausschlaggebend für den Rückzieher." Auch in Leverkusen stehen die Anwohner, die Fraktionen des Rates, die Stadtverwaltung, die Forstbehörde und die Landwirtschaftskammer Seite an Seite gegen die Raststätte.

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn hatte in einer 17-seitigen Stellungnahme bereits angekündigt, "alle rechtlichen Möglichkeiten" auszuschöpfen, "den Bau zu verhindern". Die möglicherweise betroffenen städtischen Grundstücke werde die Stadt "nicht freiwillig veräußern". Genauso wenig wie die privaten Eigentümer der Grundstücke, auf denen der Landesbetrieb bauen will. Westmeier: "Die Gefahr einer Enteignung ist gegeben, aber die Hürden sind sehr hoch — vor allem, wenn es Alternativ-Standorte gibt. Und die gibt es ja." Außerdem könne sich so ein Enteignungs-Prozess über zehn Jahre lang hinziehen. "Bis dahin haben die woanders drei Raststätten gebaut", konstatiert der 60-jährige Verwaltungsangestellte.

Die Initiative argumentiert unter anderem: "Die Kriminalität im Umfeld einer Raststätte steigt nachweislich, gerade in den direkt angrenzenden Wohngebieten wie Steinbüchel und Lützenkirchen. Die Raststätte ist geplant an einem angrenzenden Wohngebiet. In nur kurzer Entfernung liegt eine Grundschule. Eine steigende Kriminalität beeinträchtigt die Lebensqualität in ihrem Umfeld."

Und: Die Anlage werde an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr taghell beleuchtet. "Das bedeutet eine erhabliche Belastung der Einwohner in den Wohngebieten als auch für das Wild in den Landschaftsschutzgebieten", sagt Westmeier. Zudem treibt die Initiatoren noch die Frage nach den eingelagerten Brennstoffen in den Tanklagern um. Am Samstag, 10 bis 13 Uhr, werden Info-Stände auf dem Parkplatz Bauzentrum Wette in Lützenkirchen und an der Kaisers-Filiale in Steinbüchel aufgebaut.

Bürgerversammlung am Montag, 6. Februar, 19 Uhr, Pfarrsaal St. Maurinus.

(RP/rl)
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