Leverkusen Schufa-Klausel in Verträgen beschäftigt Bayer 04-Fans

Leverkusen · Bayer 04 hat unter seinen Dauerkarteninhabern für die neue Saison für Unbehagen gesorgt. Es geht um ein Schreiben, das der Werksclub in der Sommerpause an Jahreskarten-Kunden verschickt hat. Dort heißt es im Kleingedruckten: "Zur Kreditprüfung und Bonitätsüberwachung erfolgt die Weitergabe Ihrer Adress- und Bonitätsdaten an andere (Kredit-) Unternehmen sowie ggf. an die Schufa und weitere Wirtschaftsinformationsdienste." Dass Bayer 04 sich Informationen über die finanzielle Situation seiner Anhänger beschaffen könnte, löste in Fankreisen Befremden aus.

Meinolf Sprink, Mediendirektor bei Bayer 04, sagte zum Thema Schufa-Klausel: "Wir haben die Passage in Verträge für Neukunden bereits seit 2010/2011 eingebaut." Es gehe darum, sich die Möglichkeit vorzubehalten, die Bonität eines Kunden zu überprüfen. "Bislang haben wir aber noch in keinem Fall Gebrauch davon gemacht", sagte Sprink. Das liege nicht zuletzt daran, "dass Fußballfans sehr zuverlässige Zahler sind. Wir hatten in der Vergangenheit einen Zahlungsausfall von unter einem Prozent." Die Dauerkartenpreise bei Bayer 04 liegen zwischen 135 und 540 Euro.

Der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit des Landes NRW bezeichnete eine Schufa-Klausel bei einem einmaligen Ticketerwerb als "eher ungewöhnlich". Aber wenn sich ein Händler für das Lastschriftverfahren als einzige Zahlungsform entscheide, dürfe er eine Bonitätsabsicherung in den Vertrag einbauen, weil er ein Ausfallrisiko trage. Er müsse den Kunden aber darüber informieren, teilte ein Sprecher mit.

(klü)
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