Leverkusen Stadtteilentwicklung: Lob und Sorge

Leverkusen · Der ehemalige Chef der Aktionsgemeinschaft Opladen, Siegfried Kuhl, hat die Plätze zur Attraktivierung Opladens gelobt, äußerte aber auch zarte Bedenken an der Umsetzbarkeit. Vor allem Eigentümer müssten nun in die Pflicht.

Siegfried Kuhl kennt Opladen — samt seiner Vorzüge und Schwachstellen. Lange war er Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Opladen (AGO), hat auf seine Weise versucht, die Innenstadt in Schwung zu halten, zu bereichern, attraktiver zu gestalten. Kaum verwunderlich also, dass Kuhl das Stadtteilentwicklungskonzept, das Oberbürgermeister Buchhorn mit seiner Verwaltung und externen Stadtplanern derzeit auf den Weg zu bringen sucht, verfolgt.

Und lobt: "Den Ergebnissen des Stadtteilentwicklungskonzeptes Opladen sei explizit Anerkennung und Lob ausgesprochen. Die bisherigen Ergebnisse spiegeln genau Opladens Problematik, die brachliegenden Entwicklungsfelder und greifbaren Chancen", merkte der ehemalige AGO-Chef jetzt an. Setzte aber nach, er habe leise Bedenken "ob der weiteren Umsetzung, denn aus den fassbaren Ergebnissen müssen nun realisierbare Strategie- und Umsetzungspläne projektiert werden."

Vermieter überzeugen

In einer zweiten Bürgerveranstaltung hatte die Stadt in der vergangenen Woche die jüngsten Erkenntnisse der Stadtplaner vorgestellt und verschiedene Themenbereiche zu den Oberpunkten Wohnen und Einkaufen diskutieren lassen. Bürger konnten weitere Vorschläge einbringen.

Kuhl, der aus gesundheitlichen Gründen ("und als Ortsfremder") an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte, sagt nun: "Nicht zuletzt müssen sich nun aber auch einige Schlüsselgruppen in der Stadt bewegen lassen; dazu zählen insbesondere auch Eigentümer und Vermieter von Ladenlokalen und Wohnungen."

Zum Vorschlag der Stadtplaner, es müssten in der 1a-Lage größere Ladenflächen geschaffen werden, sieht Kuhl nun die Vermieter in der Pflicht. Sie seien bisher "gar nicht offen" gewesen "zugunsten besserer Struktur auf höhere relative (kurzfristig optimierte) Mieten zu verzichten. Manch einer davon könnte größere Flächen schaffen, weil ihm mehrere nebeneinander gehören; andere müssten kooperieren. Vielleicht auch mal auf den höheren Mietzins unattraktiver Ansiedlungen verzichten zugunsten guten Besatzes. Im Saldo — soweit nachhaltig gedacht wird — kommen die Vermieter dann besser weg als bislang." Auch die Post müsse weg von einer kleinteiligen Vermietungsidee.

Kuhls Appell: "Die Hoffnung ist jetzt groß, dass der Wirkungszyklus weiter getrieben wird als bisher. Der darf nicht ,versanden', sonst ist das Projekt zum Versanden verdammt. Nie waren die Chancen größer, zu verändern und zu verbessern."

(RP/rl)
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