A1 bei Leverkusen Verkehrsministerium bestätigt Verbreiterung der Stelze

Leverkusen · Das NRW-Verkehrsministerium hat Überlegungen für den Bau einer größeren "Stelzenautobahn" bestätigt, die zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und der maroden A1-Rheinbrücke entstehen soll. Sie solle mit acht Hauptfahrspuren ausgestattet werden, sagte ein Ministeriumssprecher unserer Redaktion.

A1 bei Leverkusen: Verkehrsministerium bestätigt Verbreiterung der Stelze
Foto: US

Damit würde die neue "Stelze" um einiges breiter als das bestehende Bauwerk unweit der BayArena. Auch der Bau eines Tunnels für dieses Teilstück der A1 ist nach Ministeriumsangaben keineswegs vom Tisch, lediglich von der Variante einer Rheinunterquerung habe man aus Kostengründen Abstand genommen.

"Details zu dem Vorhaben werden wir in diesem Jahr aber voraussichtlich nicht mehr nennen können", so der Sprecher. Dazu seien die Planungen noch nicht weit genug fortgeschritten. Die Leverkusener SPD hatte am Freitag vergangener Woche unter Berufung auf Ministeriumskreise von "einer bislang ungeahnt großen Brückenanlage" gesprochen. Das entworfene Szenario mit möglichen Enteignungen hat nicht nur die Anwohner in Küppersteg aufgeschreckt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Eimermacher zeigt "völliges Unverständnis über die Panikmache".

Die Meldung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Peter Ippolito am Freitag enthielt Zündstoff: Für den Bau einer "Riesenstelzen-Autobahn" werde es im schlimmsten Fall Enteignungen von Anwohnern geben, damit Häuser für den Autobahnbau abgerissen werden können, so die SPD am Freitag. Selbst einen Teilabriss der BayArena von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen schließt die Partei bei diesem "worst case"-Szenario nicht aus.

Bei Ratsherr Eimermacher löst die Skizzierung des Szenarios Kopfschütteln aus: "Anstatt sich hinter der Forderung des Oberbürgermeisters zu scharen, dass nur eine Tunnellösung als Ersatz für die Stelze in Frage kommt (...), werden jetzt die Anwohner in Küppersteg völlig grundlos in Unruhe versetzt."

Der CDU-Fraktionsvorsitzende fordert: "Wir müssen kämpfen und überzeugen: Wie soll denn eine Sanierung der Stelze im laufenden Betrieb erfolgen? Diese Problematik bestätigt doch selbst Straßen.NRW. Und den Abriss des Stadions und der halben Neuenhof-Siedlung herbeizureden, um Platz zu schaffen, für eine gigantische neue Stelzenautobahn, ist grob fahrlässig."

(irz/csi/top)
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