Basketball Bayer Giants starten das Abenteuer ProA

Leverkusen · Zum Auftakt gastiert der Aufsteiger morgen (20 Uhr) in Gießen. Es kommt zum Wiedersehen mit Dennis Wucherer.

 Alles im Griff? Morgen gibt es einen ersten Fingerzeig, inwieweit die beiden neuen US-Amerikaner der Bayer Giants, Marc James Sonnen (links) und Tony Lenardo Watson II., den Weggang von Josh Parker kompensieren können.

Alles im Griff? Morgen gibt es einen ersten Fingerzeig, inwieweit die beiden neuen US-Amerikaner der Bayer Giants, Marc James Sonnen (links) und Tony Lenardo Watson II., den Weggang von Josh Parker kompensieren können.

Foto: Uwe Miserius

Nach dem Sensations-Aufstieg starten die Riesen vom Rhein am morgigen Samstag in ihre erste ProA-Saison. Die Vorbereitung, vor allem der Sieg gegen Ligakonkurrent Paderborn, lassen das Unternehmen "Klassenerhalt" nicht unrealistisch erscheinen, die schwere Verletzung von Leistungsträger Jack Eggleston (mindestens sechs Wochen Pause) dämpft indes die Euphorie.

Das sind die Neuen Die beiden US-Boys Marc Sonnen und Tony Watson sind bereits nach wenigen Wochen voll im Team integriert. In den Tests überzeugten sie als Impulsgeber und stellten zudem ihre Treffsicherheit unter Beweis. Gemeinsam mit Rückkehrer Ben Spöler sollen sie den Abgang von MVP Josh Parker (Mitteldeutscher BC) auffangen.

Der erste Gegner Den Traditionalisten dürfte der erste Spieltag ein wehmütiges Lächeln aufs Gesicht zaubern. Bayer Giants gegen die Gießen 46ers — da treffen 19 Deutsche Meisterschaften und neun Pokalerfolge aufeinander. Nach den Riesen vom Rhein mussten sich im Sommer auch die 46ers aus finanziellen Gründen aus der höchsten Spielklasse verabschieden.

Dem Abstieg folgte die personelle Fluktuation. Aus dem Erstligakader steht kein Spieler mehr im Aufgebot der Hessen, neun neue Akteure, darunter die US-Amerikaner Steven Bennett, Rickey Young und Anthony DiLeo, haben in der Universitätsstadt angeheuert. Genau darin könnte die Chance für die Giants liegen, die als ProA-Neuling beim letztjährigen Bundesligisten im Vorfeld eigentlich als krasser Außenseiter gelten.

Achim Kuczmann räumte zuletzt immer wieder ein, es sei von enormem Vorteil, dass seine Mannschaft im Kern nach dem Aufstieg zusammengeblieben sei. Und so verspüren die Riesen vor ihrem ersten Auftritt auf neuem Zweitliga-Terrain ausschließlich Vorfreude statt Nervosität. "Wir sind absolut in der Lage, in dieser Liga mitzuhalten, und können sicher auch in Gießen ein gewichtiges Wörtchen mitreden", konstatiert Kuczmann. Bei den Hessen kommt es auch zum Wiedersehen mit Denis Wucherer. Der 40-jährige ehemalige Nationalspieler gehörte zum Kader der Giants, der 1998 letztmalig die Meisterschaft nach Leverkusen holte.

Die Konkurrenz Die ProA ist für den Neuling eine einzige große Unbekannte. Kuczmann sieht die Liga so: "Einige Teams haben ihren Kader noch gar nicht komplett zusammen. Sicher gibt es auch einige, die hoch wollen, und welche, die nur ums sportliche Überleben kämpfen. Aber zu diesem Zeitpunkt lassen sich noch keine vernünftigen Prognosen abgeben",

Die eigenen Ziele Für die Giants geht es ausschließlich um den Klassenverbleib. So lautete zwar auch im Vorjahr die Vorgabe. Dass dem Aufsteiger aber erneut ein ähnlicher Husarenritt gelingt, kann als ausgeschlossen gelten, nicht zuletzt wegen des Eggleston-Ausfalls: "Wir denken weiter von Spiel zu Spiel, damit sind wir immer gut gefahren. Fest steht aber auch, dass wir vor niemandem Angst haben müssen", betont der Bayer-Coach.

Die Aussichten Nach dem Abgang des absoluten Fixpunktes Parker haben sich die Giants klug verstärkt, doch auch die Etablierten wie Michael Kuczmann, Marc Rass oder Götz Twiehoff müssen nach dem Verlust des MVP gewillt sein, mehr Verantwortung zu übernehmen. Das nötige Selbstvertrauen, um im komplett neuen Umfeld bestehen zu können, ist vorhanden, doch es braucht auch Geduld, wenn in den ersten Wochen die Punkte ausbleiben sollten.

(RP)
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