Basketball Giants lernen die Favoritenrolle kennen

Leverkusen · Achim Kuczmanns Team reist morgen zum Tabellenletzten der ProB, Breitengüßbach, und will durch einen Sieg zu Platz vier aufschließen.

 Muss auf die Zähne beißen: Der angeschlagenen Götz Twiehoff (l.) soll morgen auflaufen und im Anschluss zwei Wochen genesen.

Muss auf die Zähne beißen: Der angeschlagenen Götz Twiehoff (l.) soll morgen auflaufen und im Anschluss zwei Wochen genesen.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Das Gefühl kennen die Bayer Giants eigentlich gar nicht: Favorit sein — und das auch noch auswärts. "Jeder erwartet von uns, dass wir da klar gewinnen und das mit Recht", sagt der Coach der Bayer Giants mit Blick auf den kommenden Gegner Breitengüßbach.

Die Oberfranken sind mit bislang erst drei Siegen abgeschlagenes Tabellenschlusslicht der ProB-Süd. Bei acht Zählern Rückstand auf die Nichtabstiegsränge scheint für den Träger der roten Laterne in Sachen Klassenerhalt nicht mehr viel zu machen, dennoch würden die Süddeutschen ihre magere Bilanz sicherlich gerne aufpolieren. Freilich träumen auch die Giants von einer Aufbesserung ihres tabellarischen Status. Mit Blick auf die spielfreie fünfte Jahreszeit will Kuczmann mit der Bilanz von zehn Siegen und acht Niederlagen in die zweiwöchige Spielpause gehen.

Nach Punkten würde sein Team durch einen Sieg am Samstag zu den viertplatzierten Frankfurtern aufschließen. "Ein weiterer Erfolg würde unsere ohnehin gute Ausgangslage noch einmal verbessern, dann kämen wir unserem Ziel wieder ein Stück näher", meint Kuczmann. Dann kann auch Michael Kuczmann wieder mitwirken; der Trainer-Spross hatte sich im letzten Spiel gegen Leitershofen eine Zerrung zugezogen. Olegas Legankovas steht wegen seines im NBBL-Spiel erlittenen Bänderrisses allerdings weiterhin nicht zur Verfügung. Götz Twiehoff, der sich seit Wochen mit einer hartnäckigen Oberschenkelblessur herumplagt und deswegen nur reduziert trainiert, soll dagegen auflaufen und während der anschließenden zweiwöchigen Pause in Gänze gesunden — so lautet der Plan seines Trainers, der zu bedenken gibt, dass "die kleineren und größeren Verletzungen natürlich den Trainingsprozess erschweren."

Konkrete Probleme ergaben sich bei den Leverkusenern indes auch am Spieltag, als der nominelle Guard Kai Behrmann auf den Flügeln aushelfen musste. Auch wenn sich die personelle Situation derzeit entspannt hat, rechnet Kuczmann trotz der auf den ersten Blick einfachen Tabellenkonstellation mit einem schweren Brocken. "Breitengüßbach hat im Grunde nichts mehr zu verlieren, wir schon. Daher stellen wir uns nicht auf einen Spaziergang ein." Mitentscheidend für die Erfolgsaussichten dürfte auch diesmal sein, in welchem Maße sich Josh Parker von seinen Sonderbewachern freimachen kann.

Trotz gelegentlicher Ausreißer einzelner Riesen nach oben sind die Giants weiterhin von ihrem Shooting Guard abhängig. Gegen Leitershofen war Bayers US-Boy nicht zu bremsen, brillierte als Vollstrecker und Vorlagengeber, in den beiden Spielen gegen Frankfurt und Weißenhorn gelang es ihm dagegen nicht, einmal den Motor richtig anzuwerfen. Sein Trainer gibt sich überzeugt, dass Parker mittlerweile weiß, wie er mit der erhöhten Aufmerksamkeit dauerhaft umzugehen hat: "Gegen Weißenhorn hatte er Schwierigkeiten, aber jetzt hat er genau die richtige Mischung aus Geduld, Ruhe und Ansporn gefunden, und das überträgt sich dann automatisch auf den Rest des Teams."

(sl)
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