Basketball Rosige Aussichten vor dem Duell der Giganten

Leverkusen · Achim Kuczmanns ProB-Basketballer können sich mit einem Erfolg in Nördlingen den Heimvorteil für die Play-Offs sichern.

 Platz zwei im Blick: Bei einem Sieg über Nördlingen winkt Götz Twiehoff (links) und seinen Giants womöglich die Vizemeisterschaft.

Platz zwei im Blick: Bei einem Sieg über Nördlingen winkt Götz Twiehoff (links) und seinen Giants womöglich die Vizemeisterschaft.

Foto: Uwe Miserius (Archiv)

Dass eine Mannschaft die vor der Saison gesteckten Ziele schon mal übertrifft, ist nichts sonderlich Neues. Wenn Achim Kuczmann dieser Tage auf die Tabelle der ProB-Süd blickt, muss sich der Coach der Bayer Giants allerdings schon gründlich die Augen reiben. Neue Mannschaft, neue Liga, neues Umfeld — das war die Ausgangslage vor Beginn der Spielzeit 2012/2013. Hinzu kam eine mit Niederlagen gepflasterte Vorbereitung gegen teils unterklassige Gegner, da klang das formulierte Ziel "Klassenerhalt" fast schon ein wenig forsch.

Der völlig verkorkste Saisonstart (mit vier Niederlagen in den ersten fünf Partien) ließ bereits an diesem bescheidenen Ziel erste berechtigte Zweifel aufkommen. Nun, viereinhalb Monate später, grüßen die Riesen vom Rhein als stärkstes Team der Rückrunde einen Spieltag vor Ende der regulären Saison von Platz drei. Am letzten Spieltag der Meisterschaftsrunde geht es für Bayer beim TSV Nördlingen darum, sich in der anschließenden K.o.-Runde das Heimrecht zu sichern. Bei einem Sieg im Giants-Duell wäre den Riesen aus Leverkusen Platz drei sicher. Doch wenn Weißenhorn zeitgleich in Langen verlieren sollte, wäre dank des besseren direkten Vergleiches sogar noch der Sprung auf Rang zwei drin.

"Wir wollen jetzt nicht vermessen werden, aber wenn sich uns diese Chance bietet, wäre es doch fahrlässig, sie einfach so versanden zu lassen", betont Kuczmann. Am nötigen Selbstvertrauen mangelt es ihm und seinen Spielern dabei gewiss nicht. Immerhin konnte am vergangenen Spieltag der designierte Meister aus Rhöndorf mit 81:74 bezwungen werden. Von ihren letzten sieben Begegnungen haben die Giants sechs gewonnen, das Team der Stunde überzeugt spielerisch wie kämpferisch, bewies taktische Flexibilität, weiß in Josh Parker und Jack Eggleston überragende Individualisten in seinen Reihen und imponiert dennoch in erster Linie mit mannschaftlicher Geschlossenheit — rosige Aussichten also für die letzte Aufgabe.

"Wer gesagt hätte, wir können am letzten Spieltag sogar noch Zweiter werden, den hätten wir wohl selber belächelt. Was die Mannschaft nicht nur über die letzten Wochen geleistet hat, ist unglaublich, das ist eine tolle Sache für den ganzen Club", lobt Kuczmann. Trotz all der glänzenden Perspektiven und des stürmischen Rückenwindes durch den Erfolg über den Primus warnt der Coach davor, alles nur noch durch die rosa-rote Brille zu sehen. Den Dritten und Sechsten der Tabelle trennen gerade mal zwei Zähler. Im Falle eines Misserfolgs droht ein Abrutschen, dann hätten die Giants zwar immer noch eine — gemessen an den eigenen Möglichkeiten — fantastische Saison gespielt, die Stimmung vor dem Beginn der Play-Offs wäre aber erstmal im Keller.

Dass die Nördlinger zu einem Erfolg über die Leverkusener durchaus in der Lage sind, haben die Schwaben bereits bei ihrem Sieg in der Smidt-Arena bewiesen (83:89). "Natürlich ist das ein starker Gegner, aber wir müssen unser Licht auch nicht unter den Scheffel stellen", sagt Kuczmann.

(sl)
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