Radevormwald Johanniter: Sana ist Favorit

Radevormwald · Die Johanniter GmbH in Berlin hat sich gestern nach längerer Zeit wieder zum geplanten Verkauf des Krankenhauses geäußert. Demnach ist Sana einziger Bieter. Die Alteneinrichtungen sollen bei den Johannitern bleiben.

Wenn die Stadt zustimmt, werden die Johanniter ihr Krankenhaus an die Sana-Kliniken AG aus München verkaufen. Das erklärte gestern die Pressesprecherin der Johanniter, Regina Villavicencio. Sana hat vor etwa zehn Jahren auch das Städtische Klinikum Remscheid gekauft, den Bereich Lennep geschlossen und an der Burger Straße erweitert.

Zum Grund des Verkaufs wiederholen die Johanniter die Argumente aus dem Sommer 2011. "Die Johanniter verkaufen aus wirtschaftlichen Gründen. Als kleines Krankenhaus ist es nur durch ein lokales Verbundsystem zu halten. Das haben wir nicht", sagte Villavicencio. Sie erklärte, dass es fünf Begehungen des Hauses mit Interessenten gab, drei hätten sich danach zurückgezogen. Übriggeblieben seien Sana und ein von Radevormwald favorisierter Träger aus der Region. "Im Februar ist dieser Träger zurückgetreten", sagte die Johanniter-Sprecherin. Jetzt wolle man mit Sana abschließen. Dies habe man am Donnerstagabend den Mitarbeitern verkündet.

Hohe Investitionen versprochen

Zu den Inhalten der Vereinbarung sagte Villavicencio, dass Sana das Haus mit einer hohen Liquidität ausstatten und es mit einer hohen Kapitalzufuhr in seiner Existenz sichern wolle — nach dem derzeit geltenden Krankenhausplan des Landes. Sana wolle in die Gebäude und die Medizintechnik investieren und Vertreter der Stadt über einen Beirat einbinden. "Zu konkreten Zahlen kann ich mit Blick auf die noch laufenden Verhandlungen nichts sagen. Das Krankenhaus soll als Haus der Grundversorgung mindestens mit den derzeitigen Abteilungen fortgeführt werden", sagte Villavicencio.

Zugesichert werde, alle Mitarbeiter zu übernehmen. Zum in der vergangenen Woche bekanntgewordenen Ausstieg von Sana aus dem Flächentarifvertrag sagte die Johanniter-Sprecherin, dass die Tarifverträge ohne Einschränkung weiter gelten würden. Tarifpartner seien der Marburger Bund und die Gewerkschaft Ver.di. "Die Mitarbeiter werden nicht schlechtergestellt", ergänzte Villavicencio. Ansprüche würden in einem neuen Tarifvertrag berücksichtigt, weil Sana ordentliches Gastmitglied im Arbeitgeberverband bleibe. Zum Stand der Verhandlungen heißt es, dass man so schnell wie möglich zu einem Abschluss kommen möchte, "um den Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten". Es hänge jetzt von der Genehmigung des Vertrages durch die Stadt ab. Danach könne die Übergabe schnell erfolgen.

Nur Krankenhaus-Verkauf

Der Verkauf betrifft nur das Krankenhaus. Die Alteneinrichtungen mit Seniorenwohnzentrum am Höhweg und den Anlagen des Betreuten Wohnens sollen in die Johanniter Seniorenhäuser GmbH überführt werden.

Die Johanniter haben 94 Seniorenhäuser bundesweit und 29 in NRW. Dadurch habe man besonders in NRW eine sehr gute Vernetzung, sagte Villavicencio.

Kommentar

Frage des Tages

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort