Radevormwald Rade ist bunt – die Jugend der Stadt bekennt Farbe

Radevormwald · Rade ist bunt: Das wollten zahlreiche Jugendliche am Freitag mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung "Rader Jugend bekennt Farbe" klar machen. Der Hintergrund: Nach der großen Razzia gegen Rechte in Radevormwald und der Berichterstattung darüber in den Medien wird Rade landesweit immer mehr als Hochburg der rechten Szene gesehen.

 Die jungen Musiker lockten viele ins Bürgerhaus. Letztlich ging es dort aber um mehr als gute Rockmusik.

Die jungen Musiker lockten viele ins Bürgerhaus. Letztlich ging es dort aber um mehr als gute Rockmusik.

Foto: Hertgen

Um dieses Bild zu widerlegen und öffentlich Stellung dazu zu beziehen, hatte der Kinder- und Jugendring gemeinsam mit dem Jugendamt und dem Runden Tisch gegen Rechts ein umfangreiches Programm im Bürgerhaus organisiert. Neben den Auftritten von sechs Bands gab es ein großes Rahmenprogramm. An einer "Statement-Wand" sammelte Fatih Yilmaz vom Runden Tisch gegen Rechts Karten, auf denen die Besucher ihre Meinung offen äußern konnten. "Die meisten wünschen sich weniger Gewalt und Ausländerfeindlichkeit. Es ist toll, wie viele sich an der Aktion beteiligen", sagte Yilmaz.

In einer Mediathek wurden den ganzen Abend über abschreckende Filme und Dokumentationen über die rechte Szene gezeigt. Es gab außerdem Hör - und Informationsmaterial. Dem Impulsgeber der Veranstaltung, Daniel Malsch, war es wichtig, dem Abend auch einen informativen Charakter zu geben. "Die Bands ziehen natürlich viele Jugendliche an, und das ist auch gut so. Trotzdem ist es wichtig, auch Informations - und Aufklärungsmaterial anzubieten", sagte Malsch. Er ist in Radevormwald aufgewachsen und hat viele Jahre das Schools Out organisiert.

Valentina Villa spielte gemeinsam mit Daniel Garweg auf der Bühne im Bürgerhaus. "Ich finde es wichtig, dass wir uns gegen das Image von Rade wehren. Und ich denke, die Bandmitglieder haben einen guten Einfluss auf die Rader Jugend", sagte die Sängerin. Neben dem Akustikduo spielten die Bands "Jim Nastics Aerobic Team", "Bad Awake", "After Who Therapy" und "Red Pussy Liqour".

"Die Resonanz ist wirklich gut, und ich freue mich, dass wir so viele Bands für das Programm gewinnen konnten. Wir können uns alle gut vorstellen, eine ähnliche Veranstaltung im nächsten Jahr noch einmal anzubieten", sagte Reiner Klausing. Besonders bei den Auftritten der letzten beiden Bands war viel auf der Tanzfläche los. — Der gesamte Abend verlief ruhig und ohne Zwischenfälle.

(trei)
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