Remscheid Abellio hält den Fahrplan ein

Remscheid · Grundsteinlegung am Hauptbahnhof: Mit dem Baubeginn für die Betriebsstelle macht das Bahnunternehmen einen wichtigen Zwischenschritt für die Übernahme der bergischen Strecke. Ab Dezember 2013 rollen eigene Züge.

 Die Baugrube ist schon ausgehoben: Am Hauptbahnhof, kurz vor dem Bahnübergang Papenberger Straße, baut das Verkehrsunternehmen Abellio eine Betriebsstelle für Kunden und Züge.

Die Baugrube ist schon ausgehoben: Am Hauptbahnhof, kurz vor dem Bahnübergang Papenberger Straße, baut das Verkehrsunternehmen Abellio eine Betriebsstelle für Kunden und Züge.

Foto: (2): Nico Hertgen

Dreieinhalb Jahre nach der Einweihung des neuen Zentrums am Hauptbahnhof wird am Tor zur Stadt wieder gebaut. Das Verkehrsunternehmen Abellio errichtet in unmittelbarer Nähe des Haltepunktes ein Verwaltungsgebäude, eine Tankstelle für acht Diesel-Lokomotiven sowie eine Versorgungsanlage, um die Züge mit Frischwasser für die Toiletten zu versorgen. Ab Dezember 2013 ist Abellio neuer Betreiber der Regionalbahn 47 Wuppertal-Remscheid-Solingen. 1,1 Millionen Euro investiert das Unternehmen mit Verwaltungssitz in Hagen. Im März 2013 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

 Zeitkapsel für den Grundstein

Zeitkapsel für den Grundstein

Foto: Hertgen, Nico

Hoffen auf neue Kunden

Bei einer Feierstunde legte Oberbürgermeisterin Beate Wilding gestern Mittag zusammen mit Abellio-Geschäftsführer Ronald Lünser den symbolischen Grundstein für das zweigeschossige Gebäude, in dem neben Service- und Schulungsräumen für das Personal auch ein Kundencenter untergebracht ist. Im Zug vergessene Regenschirme bekommt der Bahnkunde hier ebenso wie Auskünfte über den Fahrplan auf seiner Strecke. Fahrscheine werden hier nicht verkauft. Dieses Recht behält sich der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, in dessen Auftrag Abellio fährt, vor.

Beate Wilding gab sich zuversichtlich, dass die Strecke des "Müngsteners" unter der Betreuung von Abellio neue Kunden dazugewinnen und lange existieren werde. Lünser sprach von einem "Qualitätsversprechen" für die Kunden und betonte, dass Abellio 40 neue Arbeitsplätze in der Region schaffe. Einige davon sind bereits konkret. 17 angehende Zugführer, die sich auf eine Ausschreibung von Abellio meldeten, werden gerade geschult und sollen am Standort Remscheid den letzten Schliff erhalten.

Einsetzen wird Abellio auf der Strecke moderne Züge des Typs Coradia Lint 41/H. Sie verfügen über 130 Sitzplätze und sind mit zweimal 390 KW Leistung ausreichend motorisiert, um auch die Steigungen im Bergischen zu meistern. Die Züge verfügen über eine Videoüberwachung und sind mit Überfahr-Rampen auch für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen gut zu besteigen. 1,5 Millionen Kilometer werden im Jahr gefahren.

In jedem vierten Zug auf der Strecke werden die Bahnkunden tagsüber einen Zugbegleiter antreffen. Ab 19 Uhr erhöht sich diese Zahl deutlich. Vier von fünf Zügen fahren dann mit Begleitung, kündigt Abellio an. Diese Quote hat der VRR über seine Ausschreibung vorgegeben. Der 20-Minuten-Takt im Fahrplan für die Wochentage wird weiter gelten.

(RP)
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