Remscheid BM-Leser halten Urteil gegen Muslima für richtig

Remscheid · Große Resonanz bei den Lesern der BM findet das Urteil der Verwaltungssrichter aus Düsseldorf. Sie hatten entschieden, dass eine zwölfjährige Muslima am gemeinsamen Schwimmunterricht von Jungen und Mädchen teilnehmen muss.

 Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Foto: ddp, ddp

"Vollkommen o.k." findet das Karlpeter Rolland. "Wenn ich in ein muslimisches Land reise, muss ich mich an die dort Regeln halten und kann keinen FKK-Urlaub machen", schreibt er am Heißen Draht online. Wem es nicht passe, wie hier gelebt wird, solle dahin gehen, wo er herkommt.

Um das Wohl der Zwölfjährigen sorgt sich Guy Slambrouck. "Ihre Meinung wird nicht abgefragt. Wie sie damit umgeht, Außenseiter zu sein, wird nicht erforscht. Die Eltern geben vor, wie sie zu leben hat. Ist das Demokratie?", fragt er.

Manfred Zenk sieht die Problematik gelassen. An ein paar türkischen Familien mit alter moslemischer Tradition und konservativen Moralbegriffen werde die Integration nicht scheitern. Man solle sie gewähren lassen. "Wenn sie im Land bleiben, werden sich die Kinder mit zunehmendem Alter abnabeln, denn sie wollen sich bestimmt nicht ausgrenzen", glaubt er.

Die ständigen Diskussionen ist Ralf Kollmann satt. "Was soll das? Im Schwimmunterricht wird geschwommen — und zwar nicht in hüllenden Gewändern. Das haben schon viele Menschen vorher gemacht. Ich denke, das schaffen die", schreibt er.

Anders sieht das Selim Yesilyurt. "Zum einen zwingt man die Muslime, sich auf die Verfassung zu bekennen und darauf zu schwören, und auf der anderen Seite gewährt man ihnen nicht das Recht, die Ansprüche aus der Verfassung in Anspruch zu nehmen."

An geltende Gesetze und Verfassungstexte erinnert Rene Kretschmer. "Jeder, der sich entschieden hat, hier zu leben, muss sich daran halten. Es kann nicht sein, dass unsere Toleranz gegenüber Andersgläubigen oder anderen Kulturkreisen ausgenutzt wird", findet er. Die hiesige Kultur sei gewachsen, habe sich weiter entwickelt und bewährt. Das sollte von Migranten respektiert und beachtet werden. Die Zwölfjährige aus Remscheid werde aufgrund der Intoleranz ihrer Eltern sowie ihrer Anwälte gegenüber der hiesigen koedukativen Schulform in eine Außenseiterrolle gedrängt. "Niemand wird gezwungen, sich unseren Kultur- und Wertevorstellungen anzupassen, aber es wird erwartet. Und das ist unser Recht. Wer das nicht möchte, kann oder will, lebt im falschen Land", schreibt Kretschmer.

(RP)
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