Remscheid Bürger: Allee-Öffnung forcieren

Remscheid · Bei der Infoveranstaltung über die Öffnung der unteren Alleestraße für den Autoverkehr diskutierten Bürger das Für und Wider. Am Ende stand der eindringliche Appell an die Stadtspitze, das Projekt voranzutreiben.

 Fußgänger und Autos mussten sich während der probeweisen Öffnung die untere Alleestraße teilen. Das klappte so gut, dass die Idee, sie dauerhaft zu öffnen, viele Befürworter hat.

Fußgänger und Autos mussten sich während der probeweisen Öffnung die untere Alleestraße teilen. Das klappte so gut, dass die Idee, sie dauerhaft zu öffnen, viele Befürworter hat.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Weniger Fragen an die Experten als klare Plädoyers standen am Dienstagabend im Mittelpunkt der Informationsveranstaltung über die Öffnung der unteren Alleestraße für den Autoverkehr. Es gebe keine Alternative zur Belebung der darbenden unteren Fußgängerzone. Die letzte Chance dürfe Remscheid nicht verpassen, lautete der Tenor. Und die Stadtspitze müsse endlich mutig Flagge zeigen.

Vertreten war die Stadt durch Stadtentwickler Hans-Gerd Sonnenschein, OB Beate Wilding und Baudezernent Christian Henkelmann saßen nicht auf dem Podium. Rede und Antwort stand zudem Professor Dirk Temme von der Uni Wuppertal. Er riet am Ende der Veranstaltung, das Risiko einer Öffnung einzugehen. Die bessere Erreichbarkeit der Geschäfte sei eine Chance, Alternativen sehe er nicht.

Klares Bekenntnis blieb aus

Wie berichtet, belegt das Gutachten der Uni Wuppertal , dass der Autoverkehr und Parkmöglichkeiten zwischen Post und Wilhelm-Schuy-Straße den Handel während der Probephase belebten. Befürworter des Projekts, vor allem aus den Reihen des Marketingrats Innenstadt und der Wirtschaftsjunioren (WiJus), knüpften daran an und warben vehement für die Öffnung.

Als sich Sonnenschein auch nach hartnäckigem Nachfragen nicht klar zur "Allee-Öffnung" bekannte, appellierten sie, die Stadtspitze solle sich für dieses Projekt einsetzen und nicht immer nur auf die Politik verweisen.

"Machen Sie es wie beim DOC, machen Sie sich auch für die Alleeöffnung stark", sagte Oliver Knedlich von den WiJus unter Applaus. Bedenken gegen die Öffnung äußerten ältere Teilnehmer. Sie fühlten sich durch zu schnell fahrende Autos in ihrer Sicherheit eingeschränkt oder sogar bedroht. Die Beschilderung und Markierung des Fahrbereichs müsse klarer sein, räumten mehrere Teilnehmer ein. Es solle auch geblitzt werden, um Raser zu stoppen.

Wie Sonnenschein einleitend berichtete, soll der Rat im September über das Verfahren entscheiden. Gibt er grünes Licht, dauere es rund zwei Jahre. Erwogen werden könne eine Verlängerung der probeweisen Öffnung, was aber juristisch schwierig sei. Unklar sei, ob und in welcher Höhe das Land Fördergelder von der Stadt zurückverlangt, die für die Umgestaltung der Fußgängerzone geflossen sind. Selbst für die Beschilderung dürfe kein Geld aus dem Etat fließen.

Chancen, dass Düsseldorf auf eine Rückzahlung verzichtet, wenn sich alle geschlossen hinter die Allee-Öffnung stellen, sahen mehrere Teilnehmer aus Unternehmerkreisen. "Transportieren Sie nach Düsseldorf, dass Remscheider Bürger den Mut haben, das Projekt zu wagen", sagte Jan Wilhelm Arntz.

(RP/rl)
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