Remscheid Der DOC-Investor drückt aufs Tempo

Remscheid · McArthurGlen hofft auf Baurecht in Lennep spätestens in zwei Jahren. Linke: Investor soll alle Kosten übernehmen.

 Gestern am frühen Nachmittag herrschte an der Kreuzung Ring-/Rader Straße mäßiges Verkehrsaufkommen. Das würde sich ändern, sobald aus dem Sportgelände hinter dem großen Zaun ein DOC wird. Doch der Investor ist zuversichtlich, dass Lennep den Verkehr verkraften kann.

Gestern am frühen Nachmittag herrschte an der Kreuzung Ring-/Rader Straße mäßiges Verkehrsaufkommen. Das würde sich ändern, sobald aus dem Sportgelände hinter dem großen Zaun ein DOC wird. Doch der Investor ist zuversichtlich, dass Lennep den Verkehr verkraften kann.

Foto: Nico Hertgen

Für Henning Balzer, Manager des Investors McArthur Glen, war die Ablehnung der Änderung des Regionalplans an der Blume das entscheidende Datum, um nach einer Alternative in Remscheid für ein Designer Outlet-Center (DOC) zu suchen. Vor vier Wochen beim Treffen auf der Expo in München habe man die Idee, eine DOC in Lennep zu realisieren, aufgenommen. Seit dieser Zeit arbeiten die Architekten an den neuen Plänen. Das Abrücken von der Blume bedeutet aus Sicht von Balzer aber nicht, dass der Standort Lennep nur zweite Wahl sei. Zwar habe man die Fläche an der Blume zunächst favorisiert, aber Lennep habe ebenfalls seine Qualitäten. "Wir würden uns mit dem Standort Lennep nicht beschäftigten, wenn er nicht unseren grundsätzlichen Anforderungen entsprechen würde", sagt Balzer.

Die Planungen für eine DOC auf dem Gelände des Stadions und des Kirmesplatzes sind in einem sehr frühen Stadium. Im Vergleich zur Blume haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Bei der Nähe zur Altstadt habe man es nun mit mehr Nachbarn zu tun. Außerdem müsse die Stadt einen Platz für eine neue Sportstätte finden. Das müsse zusammenpassen.

Nur bei der Verkehrsplanung wagt sich Balzer hervor. Aus seiner Erfahrung mit Projekten in ähnlicher Lage sei eine gute Verkehrsanbindung des DOC in Lennep realisierbar. Die Besucher würden über zwei Autobahnanschlüsse nach Lennep geleitet: über die Abfahrt Lennep/Lüttringhausen und über die Anschlussstelle Remscheid. Ziel Balzers ist es, innerhalb der nächsten 18 bis 24 Monate Baurecht auf diesem Gebiet zu erlangen.

Lennep würde aus Sicht von Balzer von einem DOC enorm profitieren. Er wisse aus der Befragung von Kunden, dass ein DOC-Besuch kein tagesfüllendes Programm sei. Ein Besuch der Altstadt in Lennep und ein Ausflug ins Bergische seien für die Besucher attraktiv. Wie es auch für die Blume vorgesehen war, soll das DOC in Lennep durch ein Tourismuskonzept begleitet werden.

Die Fraktion "Die Linke" drängte gestern darauf, dass McArthurGlen alle Kosten für die weiteren DOC-Planungen übernimmt. Die Stadt soll mit dem Investor einen entsprechenden Vertrag unterschreiben. In der Fachsprache nennt man dieses Vorgehen einen "vorhabenbezogenen Bebauungsplan". Wuppertal hat einen solchen Vertrag mit Ikea abgeschlossen. Schon für die Planungen an der Blume hatte die Linke diesen Vorschlag gemacht, konnte sich aber nicht durchsetzen.

IHK-Präsident Friedhelm Sträter sprach sich beim Empfang der Solinger Wirtschaft gestern erneut für die Pläne aus: "Gegen ein DOC in Remscheid, das unmittelbar angrenzend an das Lenneper Einkaufszentrum und die Altstadt geplant wird, kann wirklich niemand mehr ernsthaft etwas vorbringen."

(RP)
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