Remscheid Erste Erlöse für Hilfsaktion

Remscheid · Den 29. ideellen Weihnachtsmarkt rund um die evangelische Stadtkirche Remscheid bestritten 25 Vereine, Organisationen, Schulen und Verbände. Diesmal wurde für die Initiative "Kindergartenteller" geworben.

Vor 29 Jahren wurde der ideelle Remscheider Weihnachtsmarkt aus der Taufe gehoben. "Dieser Markt ist ein Zeichen dafür, dass die Not in unserer Welt immer noch groß ist. Er zeigt aber auch, dass es nach wie vor in unserer Stadt viele hilfsbereite Menschen gibt, die bereit sind, etwas für andere zu tun", sagte Pfarrer Hans-Günther Korb, bevor Oberbürgermeisterin Beate Wilding gestern Vormittag die beliebte Traditionsveranstaltung offiziell eröffnete. Die Teilnehmer hatten 25 Stände am Fuß der Stadtkirche aufgebaut, um Basteleien, Handarbeiten und ein reiches kulinarisches Angebot für den guten Zweck zu verkaufen.

Genauso wie die ideellen Märkte in Lüttringhausen und Lennep an den vergangenen beiden Wochenenden hatte auch der Remscheider Weihnachtsmarkt mit schwindenden Teilnehmerzahlen zu kämpfen. Aber: Rund um die Stadtkirche scheint es eine Trendwende zu geben. Nachdem vor zwei Jahren mit 19 teilnehmenden Gruppen ein Tiefpunkt erreicht war, konnten nun wieder mehr Aktive gewonnen werden. Neben den Wohlfahrtsverbänden wie der Remscheider Caritas, Vereinen wie der Familienbildungsstätte "Die Wiege" oder Altenpflegeeinrichtungen wie dem "Wiedenhof" waren es auch kleine Initiativen, die ein großes Herz für die Notlagen in ihrer nächsten Umgebung hatten.

Kirgisische Jurte aufgebaut

Ein ganzes Jahr lang hatte Ernst Berns wunderschöne Holzarbeiten gefertigt, die er nun mit Gattin Renate verkaufte. "Die Erlöse werden wir der Remscheider Tafel und dem Tierheim spenden", versprach die Remscheiderin. Ein Hingucker auf dem Vaßbenderplatz war die kirgisische Jurte, in der die Medienwerkstatt der Musik- und Kunstschule sowie der Kremenholler Verein "Echt kremig" Holzkrippen und weiteres Kunsthandwerk feilboten. Neugierig betraten die Markt-Besucher das runde, mit Stoffen bespannte Zelt, das ohne Frage der außergewöhnlichste Stand auf dem Marktplatz war.

Bei knackig-kalten Temperaturen wurde gerne die Caféteria im Vaßbendersaal angesteuert, wo man sich bei Kaffee und Kuchen aufwärmen konnte. Ein Teil der Erlöse wird der von den Kirchengemeinden und dem Diakonischen Werk des Kirchenkreises Lennep ins Leben gerufene Projekt "Kindergartenteller" zugute kommen.

Weil die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zunehmend Familien treffen, die das in den Tagesstätten und Familienzentren angebotene Mittagessen für ihre Kinder nicht mehr bezahlen können, wollen die Kirchengemeinden einspringen und suchen für ihre Initiative Unterstützer. "Wir haben bei jedem Weihnachtsmarkt eine besondere Aktion in den Mittelpunkt gerückt. Der ,Kindergartenteller' ist eine ganz wichtige Geschichte", legte Pfarrer Korb den Menschen das gemeinnützige Projekt ans Herz.

(RP)
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