Remscheid In Sorge um die Brücke

Remscheid · Rostschäden hat Morgenpost-Leser Dieter Dinger an der Müngstener Brücke festgestellt. Seine Beobachtung bei einem Spaziergang: "Die Brücke befindet sich in einem jämmerlichen Zustand". Die Bahn hingegen beruhigt.

Keine Frage: die Müngstener Brücke ist ein Besuchermagnet. Tausende Gäste von nah und fern zieht Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke mit dem modernen Brückenpark im Jahr an. Dieter Dinger hat bei einem Spaziergang jetzt allerdings eine besorgniserregende Beobachtung gemacht. "Die Müngstener Brücke befindet sich in einem jämmerlichen Zustand", berichtet der Morgenpost-Leser am Heißen Draht zur Redaktion. Es müsse dringend etwas passieren angesichts der Rostschäden. Die Farbhaut löse sich mitunter bereits großflächig ab. Nach Dieter Dingers Worten müsse die Bahn als Eigentümer der Brücke schleunigst etwas unternehmen, damit die Schäden nicht noch größer werden und eine Instandsetzung am Ende noch sehr viel aufwändiger wird.

"Die Besucher sollten einen besseren Eindruck von der Müngstener Brücke bekommen", sagt Dingers und verweist auf die hohe Bedeutung für den Tourismus. "Das ist doch Werbung für die Region."

Sorgen um die imposante Brücke, die Solingen und Remscheid verbindet, hatte sich auch die Wählergemeinschaft in Remscheid (W.i.R) gemacht — nicht zuletzt angesichts der positiven Entwicklung des Brückenparks unten im Tal der Wupper. Der "augenscheinliche Zustand" des Bauwerks sei "ausgesprochen schlecht", hieß es in einer Anfrage an den Rat, die im vergangenen Sommer gleichlautend auch an die Stadträte von Solingen und Wuppertal gestellt wurde.

Die Brücke stürze nicht ein. "Sie wird regelmäßig inspiziert", berichtet Bahnsprecher Gerd Felser gegenüber unserer Zeitung. Zwei Arten der Inspektion werden dabei unterschieden: Die Brückenuntersuchung alle sechs Jahre und die Brückenbegutachtung (ebenfalls alle sechs Jahre). "Bei der großen Inspektion wird alles auf Herz und Nieren untersucht", heißt es. Der hohe Zeitaufwand bei der Inspektion macht es erforderlich, das Bauwerk in drei Prüfungsabschnitte zu unterteilen. Jeweils um zwei Jahre versetzt werden Brückenbogen ebenso wie Fahrbahn und Gerüst sowie die Brückenstützen unter die Lupe genommen. Die Stützen sind nach Felsers Worten zuletzt 2006 geprüft worden, im Jahr 2004 die Bögen, 2002 die Widerlager und Gewölbe. Korrosionsschutz ist im Laufe der Jahre immer wieder erforderlich geworden.

Den Rost an der Brücke bezeichnet der Bahnsprecher als eine "kosmetische" Erscheinung. "Er beeinträchtigt die Standfestigkeit der Brücke nicht." Die Bahn habe seit 2000 insgesamt rund 2,5 Millionen Euro in Instandsetzungsarbeiten an der Brücke investiert.

(RP)
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