Remscheid Klaviermusik voller Leidenschaft

Remscheid · Der Pianist Daniel Röhm kennt keine Sommerpause. Er spielte im Rahmen der monatlichen Reihe "Weltklassik am Klavier" in der gut besuchten Klosterkirche. Veranstalterin Andrea Lugg freute sich über die anwesenden Besucher: "Schön, dass Sie trotz des guten Wetters hergekommen sind."

Mit warmen Worten begrüßte sie den renommierten Pianisten aus Böblingen, der neben Auftritten und Kooperationen mit der Staatskapelle Weimar, den Stuttgarter Philharmonikern und dem Shanghai Symphonie Orchestra vor einiger Zeit auch schon mit den Bergischen Symphonikern aufgetreten ist.

Spontane Programmänderung

An diesem späten Nachmittag spielte Röhm als Solist und zeigte seine Virtuosität am Klavier mit Stück von Schubert und Mozart. Er wollte seine Zuhörer nicht allzu melancholisch in den Abend entlassen und stellte deshalb das Programm spontan um. Er zog das eigentlich letzte Stück vor und startete mit Schuberts Klaviersonate, die als "Fantasie-Sonate" bekannt ist. Beeindruckend hierbei war nicht nur die fast 30 Minuten andauernde Sonate, sondern auch, dass er alle Werke an diesem Nachmittag völlig ohne Noten spielte.

Röhm spielt durch und durch mit purer Leidenschaft: Seine Mimik brachte den Zuschauern das Werk optisch auch emotional näher. Bei Schuberts Sonate geriet der Musiker ins Schwitzen.

Doch nach einer kleinen Pause schloss Röhm mit der Klaviersonate in a-Moll und den Stücken "Confutatis Maledictis" und "Lacrimosa" aus Mozarts Requiem an, letztere in einer Klavier-Fassung von Franz Liszt, ein "Gutmensch", wie ihn der Pianist definierte.

Den letzten Programmpunkt, eine Kostprobe einiger Schubert-Werke, ebenfalls in der Version von Liszt, ersetzte Röhm nach dem intensiven Spiel und einer schmerzenden Hand durch "Du bist die Ruh'" von Schubert und einem Stück aus der Wagner-Oper "Tristan und Isolde".

Die Gäste nahmen dem Ausnahmekünstler die kurzfristigen Programm-Änderungen nicht übel und würdigten sein fast zweistündiges Konzert mit viel Beifall.

(sebu)
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