Remscheid "Kulli-Nari" durch die Sternekoch-Mangel gedreht

Remscheid · Der Remscheider Imbiss "Kulli-Nari" wird zum Auftakt der dritten Staffel von "Rosins Restaurants - Ein Sternekoch räumt auf" von Kabel 1 auf Vordermann gebracht. Bei den Dreharbeiten im November hat Inhaber Hardy Kullmann die Speisekarte ausgemistet und inzwischen wieder Spaß an der Arbeit: "Nur der Waldorfsalat wurde nicht angenommen."

 Hardy Kullmann hat mit Sternekoch Frank Rosin, dessen Mutter im Ruhrgebiet eine Pommesbude hatte, die Speisekarte ausgemistet.

Hardy Kullmann hat mit Sternekoch Frank Rosin, dessen Mutter im Ruhrgebiet eine Pommesbude hatte, die Speisekarte ausgemistet.

Foto: Hertgen, Nico

Der sei einfach nichts für das typische Publikum, das eben für Gyros und Co. in eine Imbissbude geht. Kullmann hat sich stattdessen von Sternekoch Frank Rosin überzeugen lassen, auf Pizza und Döner zu verzichten. "Wir setzen stattdessen mehr auf Curry-Wurst, das war auch schon vor der Sendung unser Steckenpferd", so der Inhaber - schön scharf soll es sein. "Das beste ist, dass wir so eine Menge Stromkosten sparen, denn der Pizzaofen mit 8500 Watt lief vorher zehn bis elf Stunden am Tag."

Schweren Herzens hat der 42-Jährige die voher 80 Gerichte umfassende Speisekarte eingestampft. "Wir machen jetzt den gleichen Umsatz mit weniger Produkten und mit weniger Kosten", sagt er. Auch einer "BWL-Niete" ist damit klar: Das bedeutet mehr Gewinn, und das ist schließlich das Ziel seitdem er den Imbiss 2008 mit seiner Frau gekauft hat.

Denn die Pizza-Zutaten kosteten Hardy Kullmann zwar nicht viel, aber den teuren Ofen hatte er in seiner Kalkulation vergessen. Damit war auch die Rolle klar, die ihm bei der Sendung am Dienstag zukommen wird. "Für Besitzer Hardy sind betriebswirtschaftliche Grundbegriffe ein Buch mit sieben Siegeln. Der 42-Jährige konzentriert sich lieber auf's Würstchenwenden anstatt auf's Zahlendrehen und treibt damit sein Geschäft in den Ruin", heißt es in einer Pressemitteilung des Senders.

Kullmann gibt sich diesbezüglich auch keinen Illusionen hin: "Ich weiß, dass das eine Fernsehsendung ist und es auch um die Quote geht. Ich bin darauf gefasst, dass auch etwas Negatives über mich zu sehen sein wird." Froh ist er über die Erkenntnis, dass er vorher "betriebsblind" war und durch die Berichte über die Dreharbeiten schon mehr Kunden kommen. Vorher war er langsam aber sicher in den Dispo gerutscht und hatte sich innerlich eine Frist bis zum Verkauf des Ladens gesetzt. Nun ist das Ziel für 2012 klar: "Ein Plus zu machen."

Nach der Ausstrahlung der Sendung am Dienstag (21.15 Uhr, Kabel 1) hofft er auf einen Schwung von neuen Kunden. "Wir machen eine kleine Feier und gucken die Folge auf einer großen Leinwand."

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