Remscheid Neue Verfahren für kranke Herzen

Remscheid · Heute tritt Professor Dr. Uwe Wiegand als neuer Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Sana-Klinikum die Nachfolge von Professor Dr. Herbert Löllgen an. Der 41-jährige Mediziner und Universitätsprofessor gilt als Fachmann für Elektrophysiologie.

Leiden am Herzen wie Rhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche oder das Vorhofflimmern werden in den kommenden Jahren deutlich zunehmen, prognostiziert Professor Dr. Uwe Wiegand. „Das hat zwar auch mit dem Lebenswandel des einzelnen zu tun, aber hauptsächlich sind es Erkrankungen des alten Menschen“, sagt der neue Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin am Sana-Klinikum im Hinblick auf die demografische Entwicklung. Diesem Patientenkreis möchte er mit bewährten, aber auch neuen Therapien helfen. Dazu zählt die Elektrophysiologie.

Weil der neue Chefarzt als Spezialist auf diesem Fachgebiet gilt, machte er unter sechs hochkarätigen Bewerbern im engeren Auswahlverfahren das Rennen. „Wir haben Wert darauf gelegt, jemanden zu finden, der das bewährte Leistungsspektrum um diese neuen Angebote erweitert“, sagte Sana-Geschäftsführer Oliver Bredel gestern in einem Pressegespräch. Bei der Elekrophysiologie handele es sich um eine stark propagierte Methode, „die in unserer Region sonst nur an Universitäten angeboten wird“, ergänzte Dr. Rainer Hoffmann, ärztlicher Direktor des Sana-Klinikums. Die Klinik für Kardiologie ist die größte Abteilung des Sana-Klinikums. Jährlich werden 4000 Fälle behandelt.

Die gut etablierte Herzkatheder- und Schrittmachertherapie, der gute Ruf der Abteilung und die moderne Infrastruktur des Hauses seien ausschlaggebend für seine Entscheidung gewesen, sich in Remscheid zu bewerben, meinte der gebürtige Aachener. Zuletzt arbeitete er als stellvertretender Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Schleswig Holstein, Campus Lübeck. Dort leitete der Universitätsprofessor für Arrhythmiediagnostik und -therapie den Bereich Elektrophysiologie. Hier forschte er auf dem Gebiet der Herzschrittmacher, Defibrillator-Therapie und über Ursachen des plötzlichen Herztodes.

Wie profitiert der Patient von den neuen Behandlungsmethoden? Patienten mit Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, von denen jeder zehnte Mensch betroffen ist, werden nicht nur medikamentös behandelt, sondern durch moderne Gerätetherapie eine Besserung erfahren – zum Beispiel durch implantierte Defibrillatoren, Schrittmacher oder Verödung von „kleinen Spots“, die die normale Reizleitung und somit den Takt stören, mittels Katheder. Zwei, drei Ärzte aus dem Team sollen fortgebildet werden, auch in neue Gerätschaften werde investiert, versprach Bredel. Mit den niedergelassenen Fachärzten plane er eine engere Zusammenarbeit, sagte Wiegand. Schnittstelle dafür soll ein neues Herzkatheder-Labor sein, das von allen genutzt wird.

(RP)
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