Remscheid Remscheids neue Forschungszelle

Remscheid · In der Werkzeugstadt Remscheid ist der TÜV für Werkzeuge gut aufgehoben. Die Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe weihte am Freitag ihr neues Gebäude ein. Es bietet Platz für Prüfung, Forschung und Lehre.

Wer zum Schrauberdreher mit dem Aufkleber GS greift, hantiert wahrscheinlich mit einem Werkzeug, das in Remscheid einem Härtetest unterzogen wurde, um dieses Prüfsiegel zu erhalten: in den Laboren der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe (FGW). Seit Freitag werden diese und andere Qualitätsprüfungen in einem neuen Gebäude an der Papenberger Straße durchgeführt. Zum 60-jährigen Bestehen der FGW wurde der helle Neubau im Kreise geladener Gäste eingeweiht. Redner würdigten Mut und Durchhaltevermögen der Bauherren, ein solches Projekt zu realisieren. 100 Förderer stehen auf ihrer Liste.

Bekenntnis zum Standort

"Das ist ein Bekenntnis zu unserer Stadt", sagte Oberbürgermeisterin Beate Wilding in ihrer Ansprache, erfreut über die Standorttreue der FGW. Der Neubau auf einer bisher ungenutzten Industriebrache sei ein Meilenstein für Remscheid. Viele Ideen und Pläne gab es in der Vergangenheit für das Areal rund um den Bahnhof. Ein "Schaufenster der Wirtschaft" sollte dort entstehen. Es ließ sich ebenso wenig realisieren wie eine Fachhochschule oder ein Kompetenzzentrum der Werkzeugstadt.

Fast eine Mischung aus beiden ist dort entstanden: Ein Neubau für das Forschungszentrum für die Werkzeug- und Schneidwarenindustrie, das gleichzeitig als An-Institut der Universität Wuppertal ein Haus der Lehre ist — und für viele hiesige Unternehmen ein wichtiger Partner, um Produktqualität zu steigern und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

"Wir haben mehr als doppelt so viel Platz und Raumreserven für die Zukunft", sagte Christian Pelshenke, Leiter der Versuchs- und Prüfanstalt (VPA) auf einem Rundgang. Neben Büros beherbergt das Gebäude an der Papenberger Straße mit klar gegliederter Fassade Prüflabore, die mit ihren hellen Böden und Wänden ein wenig an einen OP-Saal erinnern. Hier kommen altbewährte Prüfgeräte und moderne Apparaturen wie Röntgengeräte zum Einsatz, die sich mittelständische Unternehmen nicht leisten könnten. Ob Messer oder Werkzeuge, hier wird geprüft, ob das Produkt funktionstüchtig, sicher, haltbar und gut handhabbar ist.

"Wir betreiben als Dienstleister auch Auftragsforschung", sagte Jan Wilhelm Arntz vom FGW-Vorstand. Als Top-Prüfinstitut konkurriere man auf Augenhöhe mit dem TÜV. Ziel sei, das Aus- und Weiterbildungs-, Dienstleistungs- sowie Forschungs- und Prüfungsangebot noch weiter auszubauen. FRAGE DES TAGES

(RP/ac)
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