Abi-Party in Remscheid Schüler aus Rade stören mit Bombe Feier am Röntgen-Gymnasium

Remscheid · Markus Feldhoff (19) hatte sich gestern Morgen mit seinen Klassenkameraden im Gammellook im Röntgen-Gymnasium zur Motto-Party der Abiturienten getroffen, als plötzlich ein großer Knall vor dem Schulgebäude zu hören war und eine schwarze Rauchsäule aufstieg. Kurz darauf erschienen Feuerwehr und Polizei.

 Einsatz für die Feuerwehr: Als „Abiturstreich“ zündeten Jugendliche vor dem Röntgen-Gymnasium eine Brandbombe.

Einsatz für die Feuerwehr: Als „Abiturstreich“ zündeten Jugendliche vor dem Röntgen-Gymnasium eine Brandbombe.

Foto: Ralf Kollmann

Einige Schüler nahmen noch vermummte Personen wahr, die in ein Auto mit GM-Kennzeichen stiegen und davonrasten.

Die "Überraschungsgäste" aus der Nachbarstadt wurden schnell ausfindig gemacht. Denn kurze Zeit nach der Zündung erschienen auf Facebook Fotos und Mails der Täter. Andere Schüler gaben diese Informationen an die Polizei weiter. Kurze Zeit später konnten die Täter, 19 Jugendliche aus Radevormwald, zur Rede gestellt werden. Dabei stellte sich heraus: Sie hatten eine Brandbombe gezündet.

Wolfgang Krömer leitete den Einsatz der Feuerwehr in Remscheid. Er war froh, dass es bei der Explosion der Bombe nicht zu Verletzten gekommen ist und nur ein Fahrzeug leicht beschädigt wurde. "Mit dieser Aktion haben die Schüler ein Maß überschritten", sagte Krömer. Die Bombe sei illegal und nirgendwo zu kaufen. Krömer vermutet, dass sie aus dem Ausland eingeschmuggelt wurde. Die Schüler aus Radevormwald werden demnächst eine Rechnung der Feuerwehr in Höhe von fast 500 Euro erhalten. Matthias Lipper, Direktor des Röntgen-Gymnasiums, lobte gestern seine Schüler. "Ich bin froh, dass sie sich in der Situation so kooperativ und kreativ verhalten haben", sagte Lippert.

Sein Kollege des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Rade, Matthias Fischbach-Städing, ist wütend und enttäuscht. Die Jugendlichen gehen auf seine Schule. Er betonte, dass fünf Schüler federführend die Aktion durchgezogen hätten. Die übrigen 15 bezeichnete er als "klassische Mitläufer". Für heute haben alle Hausverbot. Die Stufensprecher des THG, Dejan Vujinovic und Niklas Scholz, distanzierten sich von der Aktion. "Wir wollen alle eine schöne Mottowoche haben, und das geht sicher auch ohne, dass die Situation so eskaliert", sagte Scholz. Nach dem unschönen Zwischenfall ist den Rögy-Schülern die Lust auf Party im Gammellook aber nicht vergangen: "Wir haben anschließend weiter gefeiert", sagte Feldhoff.

(RP/top)
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