Solingen Bibliothek wird Klassenzimmer

Solingen · Mildred-Scheel-Berufskolleg und Stadtbibliothek in den Clemens-Galerien haben gestern den Vertrag zu einer neuen Bildungspartnerschaft unterzeichnet. Das zunächst auf zwei Jahre angelegte Projekt soll Schule machen.

Die Stadtbibliothek in der City liegt den Schülern des Mildred-Scheel-Berufskollegs in Merscheid jetzt näher. Buchstäblich. Gestern besiegelten Bibliotheksleiterin Sylvia Heinrichs-Reinshagen und Rektorin Gabriele Stobbe-Dibbert im Lesecafé in den Clemens-Galerien eine neue Bildungspartnerschaft. Der Vertrag mit klar festgelegten Schwerpunkten ist zunächst auf eine Dauer von zwei Jahren angelegt. Bausteine sind Projekttage der Schüler in der Bibliothek, aber unter anderem auch gemeinsame Autorenlesungen.

Das Projekt, um Schule und Bibliothek im Unterricht stärker miteinander zu vernetzen, soll jedoch Schule machen. "Wir wollen das ausbauen. Das Mildred-Scheel-Berufskolleg soll nicht die einzige Solinger Schule bleiben", steckt Bibliotheksleiterin Heinrichs-Reinshagen das Ziel ab.

Durchblick im Medienzeitalter

Für Rektorin Stobbe-Dibbert profitieren ihre Schüler jedenfalls vielfältig von der neuen Zusammenarbeit auf festen Säulen. Überhaupt können sich Bibliothek und Schule trefflich ergänzen, wenn es um die Förderung der Lesekompetenz geht sowie den Jugendlichen den Durchblick angesichts der Informationsflut im Medienzeitalter zu verschaffen. Zugleich sind die Berufsschüler Nutzer des städtischen Ausleihangebotes, so dass die Bibliothek mit all ihren Angeboten verstärkt nachgefragt wird.

"Internet ist mehr als Google" —unter diesem Motto erarbeiteten zum Auftakt gestern 32 angehende Erzieher des Merscheider Berufskollegs in zwei Projektgruppen in der Bibliothek an der Mummstraße die Möglichkeiten, das weltweite Datennetz zu nutzen. Das hilft ihnen beispielsweise beim Anfertigen von Referaten, wie die Schülerinnen Katja Nährer, Canan Bektas, Isabelle Klose und Martha Rutkowski berichten. Die neue Kooperation ihrer Schule mit der Bibliothek bezeichnen sie denn auch aus positiv und sinnvoll.

Solche Facharbeiten beziehungsweise Projektreihen der angehenden Erzieher aus der Fachschule für Sozialpädagogik unter dem Dach des Mildred-Scheel-Berufskollegs, etwa zur Sprachförderung von Mädchen und Jungen im Vorschulalter, werden heutzutage immer wichtiger. Grund: Es ist erkannt worden, dass gerade in den Kindertagesstätten bei den Kleinsten eine wichtige Basis für das spätere Lernen in der Schule gelegt wird. Cornelia Cürten, Lehrerin des Mildred-Scheel-Berufskollegs, weist darauf hin. Wird beispielsweise in der Kita eine Bilderbuchgeschichte vorgelesen, ist dies zugleich auch immer mit Bewegung und Spiel verbunden, um die Kinder möglichst lebendig die Welt erleben zu lassen.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort