Solingen Birkerbad: Runder Tisch soll es richten

Solingen · Nach heftiger Diskussion wurden am Montag im Sportausschuss keine Prüfaufträge oder gar Beschlüsse über die Zukunft des Birkerbades gefasst.

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Die CDU zog ihren Antrag ebenso zurück wie die Gestaltungsmehrheit von SPD, BfS, Grünen und Linken. In einem von der Verwaltung angekündigten Workshop (wir berichteten) soll nun zunächst erörtert werden, was im Birkerbad machbar ist — und was nicht. Der Workshop soll noch in diesem Monat, voraussichtlich am 25./26. Juli, über die Bühne gehen.

Die CDU hatte im Sportausschuss zunächst dafür geworben, das Birkerbad zu einem attraktiven Familienbad mit Sauna, Tauchbecken und unter anderem Außenbecken auszubauen. Unter Einbeziehung der bereitstehenden Fördergelder (rund 3,2 Millionen Euro) würde hierfür eine Summe von rund zwölf Millionen Euro anfallen.

"Wir müssen zukunftsorientiert handeln", forderte Frank Schütz, der sportpolitische Sprecher. Zum CDU-Vorschlag gehört indes auch, das Hallenbad Vogelsang aufzugeben. Das kommt für die Gestaltungsmehrheit überhaupt nicht in Frage.

"Das geht nicht mit uns", erklärte Birgit Evertz (Grüne) für die Gestaltungsmehrheit klipp und klar. "Das ist ein Kombibad durch die Hintertür", ergänzte sie zum CDU-Antrag. SPD, Grüne, BfS und Linke legten ihrerseits einen Antrag auf den Tisch.

Unter anderem soll hier die Verwaltung prüfen, ob die vorhandenen Fördermittel plus ein städtischer Eigenanteil ausreichen würden, um das Birkerbad zu einem Gesundheitsbad, das überdies weiter Schul- und Vereinssport ermöglicht, ausreichen würde. Außerdem solle die Verwaltung mit den Stadtwerken, der Beteiligungsgesellschaft sowie der Lebenshilfe Gespräche über ein mögliches Betreibermodell führen.

"Voll daneben" geht auch für die FDP der CDU-Vorschlag. "Woher soll die Stadt die Millionen nehmen?", fragte Volker Klein. Und selbst Betreiber für ein Bad würden nicht auf den Bäumen wachsen.

Ernst Schneider, Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft Solingen (BSG) erklärte, es sei Bestreben der Stadt, eine gute Lösung fürs Birkerbad zu finden und die Fördermittel zu sichern. Die stehen bis Ende 2014 zur Verfügung. "Aber wenn man etwas Richtiges schaffen will, muss man auch bereit sein, etwas aufgeben zu können", sagte Schneider und machte keinen Hehl aus seiner "persönlichen Meinung": "Es kann nur Vogelsang oder Birkerbad geben."

Sportbund-Präsident Hartmut Lemmer glättete die Wogen zwischen den Parteien und schlug vor, erst im Workshop über alles zu reden, bevor jetzt Anträge gestellt werden. Das fand einhellig Zustimmung.

(RP/rl)
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