Solingen Brücke frühestens 2015 fertig

Solingen · Die Bahn hat Geld zurückgelegt, um die Müngstener Brücke zu sanieren. Das teilte Konzernchef Grube der grünen Abgeordneten Sylvia Löhrmann mit. Aber im Expresstempo geht die Bahn bei der Sanierung nicht vor.

Die Müngstener Brücke
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Immerhin eine gute Nachricht enthielt das Schreiben, das die grüne Fraktionsvorsitzende im Landtag, die Solinger Sylvia Löhrmann, bekam, dann doch. Die Müngstener Brücke, seit Monaten Zankapfel zwischen dem Eisenbahnbundesamt sowie der Bahn AG, ist beim Konzern inzwischen zur Chefsache erklärt worden. Für die Sanierung des Bauwerks seien "die entsprechenden finanziellen Mittel eingeplant", teilte jetzt kein geringerer als Bahn-Chef Dr. Rüdiger Grube der Parlamentarierin mit, die zuvor von ihm hatte wissen wollen, wie es mit dem Stahlkonstrukt aus der Kaiserzeit weitergehe.

Allerdings, die notwendigen Instandsetzungsarbeiten werden sich, auch das ging aus dem Brief Grubes hervor, "über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren erstrecken". Leider sei dies aufgrund der "Dimensionen der Brücke" nicht anders möglich. Und damit steht weiterhin die Drohung des Eisenbahnbundesamtes im Raum, Überfahrten zu verbieten, wenn die Bahn bis Ende September keine funktionierenden Loslager präsentiert.

Schneckentempo

Denn bis dahin will der Konzern lediglich ein Gutachten über die Standsicherheit erstellt haben. Ein Experte habe zwischenzeitlich einen Auftrag erhalten, erklärte Grube. Doch ob der das von der Aufsichtsbehörde geforderte Okay gibt, steht nicht fest. Sylvia Löhrmann nannte die Zusage gestern einen "ersten positiven Schritt, dem nun die Umsetzung folgen muss". Eine Umsetzung, die aber, das erscheint nach dem Grube-Schreiben deutlich, weiter ungefähr dem Schneckentempo entspricht, auf das die Bahn auf der Brücke längst runter gebremst ist. Die Züge des "Müngsteners" dürfen das Bauwerk nach Anordnung des Eisenbahnbundesamts nur noch mit 10 km/h befahren, der Güterverkehr zwischen Solingen sowie Remscheid ist sogar ganz zum Erliegen gekommen.

Und diese schlechten Nachrichten hatten in Solingen ihrerseits für Erschütterung gesorgt, ist die Müngstener Brücke doch nicht allein ein touristisches Wahrzeichen, sondern auch ein elementarer Bestandteil der regionalen Infrastruktur. Sylvia Löhrmann empfiehlt der Politik darum auch, nun am Ball zu bleiben. "Der Planungsausschuss sollte Vertreter der Bahn und des zuständigen Ministeriums einladen", erklärte sie, die auf eine Antwort von NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) wartet, den sie um Auskunft gebeten hatte.

(RP)
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