Solingen Debatte um ein Denkmal

Solingen · 1960 war der Pavillon nach Plänen des Architekten Rudolf Berghaus erbaut worden. Die Familie Hedderich verkaufte dort bis zum Jahr 2001 Porzellan und Tischaccessoires. Beate Battenfeld vom Bergischen Geschichtsverein bezeichnete das Bauwerk als eines der "letzten Kleinode im Stil der 1950er Jahre." Auf Betreiben der Bezirksvertretung Mitte wurde der Pavillon im Jahr 2004 unter Denkmalschutz gestellt.

Die Pläne für das Einkaufszentrum Hofgarten ließen keinen Platz mehr für die Glas- und Stahlkonstruktion. Ende 2008 verfügte Bauminister Oliver Wittke, den Pavillon abzubauen und an anderer Stelle wieder neu zu errichten. Das hätte allerdings 350 000 Euro gekostet. Zudem ergab ein Stahlbau-Gutachten, dass selbst bei einem sorgfältigen Abbau des rostigen Baudenkmals nur noch wenige Bestandteile des Originals übrig geblieben wären. Somit erteilte die Landesregierung in Düsseldorf schließlich doch die Genehmigung, den Pavillon abzureißen. Als einzige Auflage sollte die Stadt eine ausführliche Dokumentation in Wort und Bild vom Baudenkmal erstellen – eine erleichternde Nachricht für die Stadtverwaltung. Somit war nur der Abriss des Pavillons möglich geworden. 100 000 Euro, die die Investoren des Hofgarten-Projekts, MAB und Sonae Sierra, für die Umsetzung des Pavillons bereit gestellt hatten, können jetzt für andere Denkmäler, wie zum Beispiel Schloss Burg, aufgewendet werden.

Weitere Fotos: www.rp-online.de

(RP)
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