Solingen Der Winter kann kommen

Solingen · In der Waldschule an der Strohner Höhe lernen Kinder Tier und Natur kennen. Der Gartenteich der Schule wurde jetzt fit für den Winter gemacht.

 Der Teich in der Waldschule wird auf den Winter vorbereitet (v.l.): Jens Naumann, Karl-Heinz Geißler, Marion Geißler-Schommer.

Der Teich in der Waldschule wird auf den Winter vorbereitet (v.l.): Jens Naumann, Karl-Heinz Geißler, Marion Geißler-Schommer.

Foto: Stephan Köhlen

Der Teich ist ein wichtiges Lehr- und Lernobjekt für die Solinger Waldschule. An ihm zeigen die Naturpädagogen Kindergartengruppen und Schulklassen auf der Strohner Höhe jedes Jahr die verschiedenen Wassertiere – wie Wasserschnecken, Molche oder Frösche und erklären, wie sie dort leben. Damit das auch im nächsten Sommer so bleibt, wurde der Teich am vergangenen Samstag fit für den Winter gemacht und von allen Wasserpflanzen, darunter Krebsschere und Wasserlinse, befreit. "Der Teich ist völlig zugewuchert. Wenn wir die Pflanzen nicht entfernen, haben wir dort bald nur noch Moor und kein Wasser mehr", sagt Marion Geißler-Schommer, Leiterin der Waldschule.

Würden die Pflanzen nicht entfernt werden, bekäme das Wasser zu wenig Sauerstoff und mache den Wassertieren ein Überleben damit unmöglich, erklärt die Diplom-Forstwirtin weiter. Außerdem würden die Pflanzenwurzeln unter Wasser zu modern beginnen, was zum einen übel rieche und auch den Teich zum Kippen bringe könne. "Jetzt im Herbst ist genau die richtige Zeit dafür", so Marion Geißler-Schommer, "im Sommer sind die Tiere mitten in ihrer Entwicklung, da stört man nur, und wenn der Teich bald vereist ist, ist es zu spät."

In mehrstündiger Arbeit, wurden die Pflanzen im Teich, der stellenweise bis zu 1,80 Meter tief ist, also gerupft, geharkt und gekeschert. Wichtig sei, die ausgerupften Pflanzen zunächst am Wasserrand liegen zu lassen, "damit Libellenlarven oder Schnecken, die vielleicht noch in den Pflanzen sitzen, allein den Weg zurückfinden", erklärt Geißler-Schommer. Den Molchen mache die Teichsäuberung nichts aus. Die hätten sich bereits tief in der Erde unter Baumwurzeln verkrochen, um dort in einer Winterstarre die kalte Jahreszeit abzuwarten, berichtet die Leiterin der Waldschule.

Auch neues Wasser muss dem Teich zugeführt werden. Ist das Wasser pflanzenfrei, wird der Teich mit einer Plane zugedeckt. "Sonst fällt immer weiter Laub in den Teich, sinkt auf den Boden und beginnt, dort zu faulen", erklärt die Forstwirtin. Außerhalb des Teiches sei Laub im Garten allerdings alles andere als schädlich. Auf Beeten, unter Bäumen oder Sträuchern sollten die Blätter liegengelassen werden, sie versorgen den Boden mit Nährstoffen und schützen die Wurzeln. Die Teichsäuberung an der Waldschule ist eine jährliche Aktion, bei der auch freiwillige Helfer immer gerne gesehen sind. Auch in dieser Woche muss am Teich weiter gerupft werden. Interessierte können sich täglich bis 14 Uhr bei der Waldschule melden.

(fmh)
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