Solingen Die Klingenschmiede sind angekommen

Solingen · Es war ein großer Tag für den Bildhauer Henryk Dywan. Endlich ist er an seinem Platz angekommen, der neue Klingenschmied, den er nach jahrelanger Planung 2009 vollendete. 1,85 groß, in Bronze gegossen sind es eigentlich zwei Klingenschmiede, der Meister und sein Geselle.

Wer von den beiden der "Darhalter" ist und wer der "Dropschläger", ist unschwer zu erkennen. Die beiden Bronzefiguren hatte eine Gießerei im Münsterland bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt. 90 000 Euro hat der Verschönerungsverein an Spenden im Laufe der Jahre für das insgesamt 120 000 Euro teure Standbild gesammelt. So war für Peter van de Loo vom Verschönerungsverein gestern ein denkwürdiger Tag, als er die Vorgeschichte des Denkmals noch einmal in Erinnerung rief.

Viele erinnern sich noch

Aber auch an den alten Klingenschmied, der einst auf dem Alten Markt stand, erinnern sich viele, die gestern zur Enthüllung des neuen Denkmals gekommen waren. Zum Beispiel Gertrud Punstein, die extra ein Foto aus der damaligen Zeit mitgebracht hat, auf dem der alte Klingenschmied zu sehen ist. Von der romantischen Kulisse früherer Jahre schwärmt auch Waltraud Müller. "Ich bin auf der Felder Straße geboren und war früher oft hier am Alten Markt", sagt die Solingerin, der auch das neue Denkmal gut gefällt. So wie den meisten, die froh sind, dass der Künstler seinen ursprünglichen Entwurf, der viele an die Plastikmännchen von Playmobil erinnerte, noch einmal überarbeitet hat.

Alter Markt wird neu gestaltet

Oberbürgermeister Norbert Feith findet das Denkmal an seinem Standort gelungen. Auch wenn der Alte Markt 2013 mit Landesmittel umgestaltet werden wird, kann sich das neue Standbild nach seiner Ansicht harmonisch in das neue Erscheinungsbild des Platzes einfügen. Auch die Nachbarschaft zum Dichter Peter Witte sei keineswegs störend, befanden viele Besucher gestern.

Henryk Dywan begleitet der Klingenschmied nunmehr seit 40 Jahren. Mehr als 50 Jahre machte sich der inzwischen verstorbene ehemalige Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, Klaus Weber, für das Denkmal stark, dessen Aufstellung immer wieder verschoben wurden. Mal, weil das Geld fehlte, mal, weil die Entwürfe als zu martialisch empfunden wurden.

(RP)
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