Solingen Feith: A 3-Anschluss reicht nicht für Industriestadt

Solingen · Beim IHK-Empfang kritisieren Präsident Meyer und der OB die Verkehrssituation. Lebhafte Diskussion auf Facebook.

 Vor der A 3-Auffahrt kommt es immer wieder zu langen Staus.

Vor der A 3-Auffahrt kommt es immer wieder zu langen Staus.

Foto: mak (Archiv)

Die nach dem Hofgarten-Start erneut entflammte Diskussion über Verkehrsstaus als Folge einer schlechten A3-Anbindung Solingens nimmt weiter Fahrt auf. Beim Empfang der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Solinger Wirtschaft gestern Abend auf Schloss Burg kritisierte IHK-Präsident Thomas Meyer die bisher geplanten Maßnahmen. Dass die beabsichtigte "kleine Lösung" an der A3-Zufahrt Solingen eine spürbare Entlastung bringe, dürfe nach den Erfahrungen der Vergangenheit bezweifelt werden, sagte Meyer vor Vertretern aus Politik und Wirtschaft, darunter auch die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne). Der IHK-Präsident betonte: "Zu den Dingen, die Wirtschaft braucht, gehört ein guter Anschluss von Solingen an die A 3." Und mit Blick auf die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin, die etwas verspätet zum IHK-Empfang gekommen war – Meyer: "Vermutlich steckt Sie im Stau" – ergänzte der Präsident der Bergischen IHK: "Wenn bei der Autobahnanbindung keine Besserung eintritt, dann werden wir wieder bei der Landesregierung vorstellig werden."

Auch Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) ging in seiner Rede auf die aktuelle Verkehrssituation ein. "Die Anbindung Solingens an den überörtlichen Fernverkehr ist den Bedürfnissen des Industriestandortes Solingen nicht angemessen", sagte Feith. "Sehr gerne würde ich einen besseren Autobahnanschluss für Solingen in Aussicht stellen, aber da sind einem Oberbürgermeister die Hände gebunden. Ländersache!", so der Oberbürgermeister zu den Gästen auf Schloss Burg.

Unterdessen entwickelte sich gestern auch auf der Facebook-Seite der Solinger Morgenpost eine lebhafte Diskussion. Etliche Internet-Nutzer kritisierten die augenblickliche Situation.

Das derzeitige "Stauchaos" sei "eine vielfach größere ökologische Katastrophe", als die, die eingetreten wäre, wenn die Verantwortlichen die bestehenden Straßen "sinnvoll miteinander verbunden hätten", schrieb ein Facebook-User. So aber ersticke "Solingen als Standort für Industrie, Gewerbe und Wohnen seit 30 Jahren" in dem selbstverschuldeten Verkehrs-Dilemma.

Für die Internetnutzer tragen die Politiker aus der Klingenstadt die Verantwortung. Doch während ein Mann lapidar vermutete, eine bessere A 3-Anbindung interessiere in Wirklichkeit "ja eh niemanden" unter den Entscheidungsträgern, ging ein weiterer User vor allem mit den Solinger Grünen sehr hart ins Gericht.

Diese hätten sich mit ihrer Politik über Jahre hinweg einem verbesserten Autobahnanschluss über die Viehbachtalstraße widersetzt. Und dadurch habe die Partei erst für das heutige "Stauchaos" in Wiescheid, aber auch in Aufderhöhe gesorgt, so der Internet-Nutzer auf der Facebook-Seite der Morgenpost.

(RP)
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