Solingen Fusion – Henkelmann gegen kleine Lösung

Solingen · Den Vorschlag des Solinger Kulturpolitikers Reiner Daams (Grüne), statt einer Fusion der beiden bergischen Orchester lieber das Kulturbüro in Solingen mit dem Teo Otto Theater zu verschmelzen und das Büro der Bergischen Symphoniker in Solingen dort zu integrieren, weist Kulturdezernent Christian Henkelmann als nicht akzeptabel zurück. Daams erklärte im Interview mit der Morgenpost, Remscheid und Solingen würden mit der kleinen Lösung langfristig 3,4 Millionen Euro sparen.

Argumente sind Augenwischerei

Henkelmann betonte, aus Remscheider Sicht hätte man bereits heute die Sparvorstellung des actori-Gutachtens beim Teo Otto Theater erreicht. Er zählte auf, die Intendanz sei weiterhin vakant, der Pförtner komme nur zu den Aufführungsterminen, an der Kasse werde eine halbe Stelle gespart und demnächst scheide mit Ingelore Schneider eine weitere Mitarbeiterin aus. "Im Teo Otto Theater gibt es nichts zu verschmelzen mehr", sagte Henkelmann. Er frage sich auch, wo die Synergien für Remscheid in einer kleinen bergischen Lösung liegen sollten. "Wir haben kein Kulturbüro wie die Solinger mit einem Mitarbeiterstab", sagte Henkelmann. Er halte diese Argumentation von Daams für Augenwischerei.

Im actori-Gutachten heißt es zu der kleinen bergischen Lösung, eine organisatorische Zusammenführung sei mit vielen Vorteilen verbunden. Eine Gestaltung des Kulturprogramms aus einer Struktur heraus biete Möglichkeiten zu einer besseren Profilierung der künstlerischen Schwerpunkte beider Häuser. Beide Städte würden von einer Zusammenlegung profitieren, Remscheid mit 115 000 Euro, Solingen mit 82 000 Euro. Voraussetzung sei aber, dass die bestehenden Kulturprogramme in vollem Umfange weitergeführt würden.

Bei der Vorstellung des actori-Gutachtens im Februar hatte Gutachter Dr. Martin Dehli betont, die kleine bergische Lösung sei ohne die Auswirkungen einer Orchesterfusion berechnet worden. Dehli sieht in einer Fusion der Bergischen Symphoniker mit dem Orchester aus Wuppertal den größten Einspareffekt. Henkelmann betonte, nur eine Fusion könne stabil und dauerhaft das Musikleben im Bergischen erhalten. Ohne Fusion gebe es ein Orchestersterben auf Raten.

(RP)
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