Solingen Hammerstein-Belegschaft in Merscheid besorgt

Solingen · Das Management von Johnson Controls hält an dem Konzept fest, die Abteilung für Musterbau und Versuche bei Hammerstein bis zum Ende des Jahres aufzulösen und die 117 Arbeitsplätze abzubauen. Diesen Kurs hat die Geschäftsleitung gestern im Wirtschaftsausschuss für den Merscheider Entwicklungsstandort bekräftigt. Mitglieder in dem Ausschuss sind Beschäftigte an der Merscheider Straße, unter ihnen auch einige aus dem Betriebsrat.

"Die Verunsicherung innerhalb der betroffenen Belegschaft ist nach wie vor groß", sagte Betriebsrats-Vorsitzender Salvatore Di Gaetano. Nach seinen Worten hat die Sorge um die Zukunft inzwischen auch Mitarbeiter anderer Abteilungen in Merscheid erfasst. Dem Vernehmen nach hatte Johnson Controls gestern im Wirtschaftsausschuss auf Nachfrage hin keine Garantie für den Erhalt des Entwicklungsstandortes insgesamt abgeben wollen.

Die seit vergangener Woche laufende Mahnwache während der Mittagspause bei Hammerstein in Merscheid will die Personalvertretung am heutigen Freitag beenden.

Die wirtschaftliche Notwendigkeit, die Abteilung Musterbau und Versuche zu schließen, sehen Betriebsrat und IG Metall nicht. "Wir entwickeln eine Gegenstrategie und haben eine Unternehmensberatung beauftragt", sagte Gewerkschaftssekretärin Christine Krupp. Dies geschieht im Rahmen eines Interessensausgleichs beziehungsweise eines Sozialplans. Ziel ist, möglichst viele der 117 Arbeitsplätze zu erhalten. Krupp erwartet, dass die Unternehmensberatung ihre Überlegungen in sechs bis acht Wochen präsentieren wird. Das verschafft der betroffenen Hammerstein-Belegschaft in Merscheid erst einmal ein bisschen Luft. "Die Kollegen müssen nicht befürchten, nach dem Sommerurlaub die Kündigung im Briefkasten zu haben."

(RP)
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