Solingen Hier gibt es die Kunst im Beutel

Solingen · Von der Decke baumeln zahlreiche große und kleine Päckchen. Durch die Plastikfolie ist zu erkennen, welche Kostbarkeiten sich in den Beuteln verbergen. Da gibt es Landschaften und Portraits, skurrile Tiermotive und jede Menge Abstraktes. Rund 80 Werke wurden von den Künstlerinnen und Künstlern in Plastikfolie verpackt und im Restaurant Stückgut in den Güterhallen im Südpark aufgehängt.

Bereits zum siebten Mal wird Kunst auf diese ungewöhnliche Weise zum Kauf angeboten. Auf die Idee kam Michael Boeck 2006. "Der Grundgedanke war, dass die Sachen, im Gegensatz zum klassischen Adventsmarkt, unkonventionell präsentiert werden", erklärt er. Es sollte optisch etwas Attraktives entstehen, das auch als Gesamtes interessant aussieht. Bilder an Wände hängen kann schließlich jeder, findet Michael Boeck.

Dass das Konzept aufgeht, zeigt sich am regen Interesse der Menschen. Sie bleiben stehen, den Blick nach oben gerichtet, und betrachten ausgiebig die Werke. Zwei der Bilder wechseln sogleich den Besitzer. Über zehn Künstler ließen ihre Arbeiten in Beutel packen. Bunte Tiere von Nadine Gabriel sind ebenso dabei wie Abstraktes von Beatrix Deus oder Aquarelle von Ilse Alshuth-Goffart.

Natürlich dürfen auch die lustigen Metallskulpturen von Güterhallenmieter Peter Amann nicht fehlen, und die Galerie Gecko hat einige Landschaftsbilder von Gennady Karabinskiy beigesteuert. Weiterhin sorgen Bilder von Janine Werner, Peter Pietralczyk, Martin Jodka, Heike Leichsenring, Wibke Senger, Birgit Bruckschen und Régis Noel für viel Abwechslung und gewährleisten, dass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Zwischen 20 und 140 Euro kosten die Beutel mit Kunst, von kleinen bis zu mittelgroßen Formaten gibt es im Moment noch reichlich Auswahl.

Bis zum 24. Dezember haben Besucher im Restaurant Stückgut die Möglichkeit, sich die Kunst im Beutel zu kaufen. Das sind drei Wochen — Zeit genug auch für die Unentschlossenen. Anders, als bei der ersten Beutelkunst-Aktion. "Wir haben die Sachen nur für ein einziges Wochenende aufgehängt", erinnert sich Michael Boeck. Da die Aktion mit sehr viel Arbeit verbunden war, lag der Gedanke nah, die Beutel länger hängen zu lassen, damit sich der Aufwand lohnt.

Seitdem ist die Beutelkunst zu einer Adventsaktion geworden und bietet nicht nur einen interessanten Anblick und schöne Kunst, sondern vielleicht auch das eine oder andere außergewöhnliche Weihnachtsgeschenk.

(RP)
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