Solingen Keine Einigung bei Kissel

Solingen · Ende März stellt Kissel-Rapid die Arbeit ein. Ein Sozialplan ist immer noch nicht abgeschlossen.

 Der Geschäftsführer der Kissel-Gruppe, Nicolas Spengler

Der Geschäftsführer der Kissel-Gruppe, Nicolas Spengler

Foto: mak (Archiv)

Der Beschluss steht nach wie vor: Ende März stellt das traditionsreiche Bauunternehmen Kissel Rapid den gewerblichen Baubereich ein, bis Ende April werden noch einige Restarbeiten auf Baustellen abgewickelt. "Daran hat sich nichts geändert", sagt der Geschäftsführer der Kissel-Gruppe, Nicolas Spengler. Unter anderem die starke Konkurrenz und der knallharte Preiskampf, insbesondere mit Baufirmen aus Osteuropa, führten im vergangenen Jahr zu diesem Beschluss.

Damit verbunden waren rund 60 betriebsbedingte Kündigungen. Doch die Hoffnung von Spengler, bis Ende 2011 einen Sozialplan und Interessenausgleich unter Dach und Fach zu haben, erfüllten sich bislang nicht. "Ich wäre gerne schon weiter", sagt der Geschäftsführer.

Nach etlichen Güteterminen vor dem Solinger Arbeitsgericht trafen sich die streitenden Parteien im Oktober vergangenen Jahres auch vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf. Danach sollten die Verhandlungen für einen Sozialplan eigentlich zügig aufgenommen werden.

Einigungsstelle angerufen

Doch das gelang nicht. "Mehrere Terminangebote von unserer Seite wurden von der Rechtsanwältin des Betriebsrates abgelehnt", sagt Nicolas Spengler, "das ist katastrophal, wir kommen nicht voran". Im Januar wurde schließlich die Einigungsstelle angerufen, nachdem die Verhandlungen über einen Sozialplan für die gekündigten Beschäftigten gescheitert waren. Gleichwohl wurde zuvor eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen, die es den gekündigten Beschäftigen ermöglicht, vor Ablauf der Kündigungsfrist eine neue Arbeitsstelle anzutreten. Die Kündigungsschutzklagen laufen derweil aber alle weiter. "Auch von denen, die zwischenzeitlich einen neuen Job gefunden haben", meint Nicolas Spengler.

Die Einigungsstelle, die letztlich alles richten soll, ist aber bis heute noch nicht zusammengetreten. "Auch hier haben wir einige Termine angeboten, die abgelehnt worden sind, zudem konnte man sich nicht auf die Besetzung einigen", sagt Spengler. Er hofft nun, dass die Einigungsstelle im April tagen kann.

Die Kissel-Gruppe wird trotz Aufgabe der gewerblichen Bausparte auch in Zukunft im Bauträgerbereich tätig sein. Zur Unternehmensgruppe gehören weiter Kissel-Heimbau, Kissel-Plus und die Kissel-Immobilienverwaltung sowie Kissel-Projektplan. Rund 60 Mitarbeiter sind in diesen Unternehmen beschäftigt. "All diese Firmen sind sehr aktiv", betont Spengler.

Die Zukunft des Bauhofes an der Felder Straße lässt der Geschäftsführer noch offen. "Den brauchen wir nicht mehr, es gibt für das Gelände aber einige interessante Ideen." Die reichen vom Verkauf bis zu einer anderweitigen Nutzung. Alles sei hier denkbar, "aber das ist noch Zukunftsmusik", sagt Nicolas Spengler.

(RP)
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