Solingen Kinder putzen die Sonne blank

Solingen · Das Kindermal- und Klangfest lockte wieder zahlreiche Mädchen und Jungen ins Theater und Konzerthaus. Diesmal ging es um die kreative Geschichte "Susu und die Sonnenschleifer".

Im Theaterfoyer ist es mucksmäuschenstill, als Künstlerin Dagmar E. Stöcker die Geschichte "Susu und die Sonnenschleifer" vorliest. Auf den Treppen sitzen die Kinder mit ihren Eltern und hören aufmerksam zu, wie Susu in ihr eigenes Bild gerät und dann von einem Gnom über die Blumenwiese gezogen wird. Sie sind auf der Suche nach den Sonnenschleifern, die einmal im Monat die Sonne polieren. Denn die sind verschwunden, und so sieht die Sonne überhaupt nicht strahlend und schön aus.

Liebevoll gemacht

Auf der langen Künstler-Tafel, die am Samstag durch das gesamte Foyer im Theater und Konzerthaus reicht, warten Acrylfarben, Pinsel und große Malkartons auf die kleinen Künstler. Und die haben auch tolle Ideen, wie sie die Geschichte in Farbe bringen können. So wie Anna Leona Fanciulli, die mit Bleistift schon die Szene mit Susu und dem Gnom vorgezeichnet hat. "Das ist aber anders, als ich es dann malen werde", erklärt die Zehnjährige. Auch ihre Freundin Jennifer Dremluyha (9) hat vorgemalt: eine Giraffe.

Es sieht schon recht professionell aus, was beide aufs Papier gebracht haben – kein Wunder, gibt Jennifers Oma den beiden doch Privatunterricht. "Meine Oma hat früher als Kunstlehrerin gearbeitet", verrät Jennifer. Sie spricht allerdings nur russisch. Aber das verstehen die beiden. Jennifer und Anna Leona waren schon öfter beim Kindermal-fest, anders als Christine Kelch. Sie ist mit ihren beiden Kindern Yann Otto (3) und Emma (5) zum ersten Mal hier. "Es ist alles sehr liebevoll und freundlich gemacht hier", freut sie sich über die tolle Organisation der Veranstaltung. Zum Jubiläum gibt es nicht nur die aktuelle Geschichte, sondern auch noch ein Jubiläumsheft mit den Geschichten der vergangenen zehn Jahre.

Die beiden Künstler Dagmar E. Stöcker und Thomas Taxus Beck haben mit der zauberhaften Geschichte wieder eine gute Vorlage für die Kinder geliefert. Yann Ottos Bild ist leuchtend abstrakt. "Er entdeckt gerade die Farben, lernt sie zu benennen", erklärt Christine Kelch. Emma dagegen hat schon eine schöne Sonne und eine hübsche Blume gemalt. Zuhause malt sie auch viel. Und was am liebsten? "Blumenwiesen", flüstert das Kind schüchtern. Nach dem Malen geht es dann zum Musizieren. Komponist Thomas Taxus Beck singt mit den Kindern "Das Putzlied".

Da heißt es: "Wir können putzen, ohne Wasser zu benutzen, durch unsere Energie wird alles sauber, sauber wie noch nie". Und dann wird die Geschichte von Susu mit dem gesamten Körper in Klang umgesetzt. Natürlich gibt es auch wieder eine CD-Aufnahme von der selbstgemachten Musik.

Gestern fand dann die Preisverleihung statt. Wie immer bekam jedes Kind einen Preis. Als besondere Anerkennung wird jedoch immer ein Siegerbild ermittelt, das im nächsten Jahr das Plakat ziert. Die Jury entschied sich aus mehreren 100 Bildern für das von Lenny Raschke (5).

(RP)
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