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Solingen Letzte Chance zur vierten Gesamtschule

Solingen · Lediglich 40 Kinder wurden zuletzt angemeldet– zu wenig. Der Schulausschuss startet wieder einen Anlauf zur neuen Gesamtschule.

Lediglich 40 Kinder wurden zuletzt angemeldet— zu wenig. Der Schulausschuss startet wieder einen Anlauf zur neuen Gesamtschule.

Wer das Klassenziel nicht erreicht, bekommt die Chance, durch ein Wiederholungsjahr die Versetzung zu schaffen. Sitzen bleiben nennt sich der als höchst unangenehm empfundene Lebensabschnitt eines Schülers. In einer ganz ähnlichen Lage befinden sich die Bildungspolitiker. Heute, Dienstag, startet der Schulausschuss einen zweiten Versuch zur Errichtung der vierten Gesamtschule in Höhscheid.

Das politische Votum wird, davon ist im Vorfeld jedenfalls fest auszugehen, ein Spiegelbild der Entscheidung des vergangenen Jahres: Mit großer Geschlossenheit werden die Bildungspolitiker dafür stimmen, dass die neue Gesamtschule im Höhscheider Hauptschulgebäude mit den ersten Klassen 5 zum Beginn des Unterrichtsjahres 2014/15 den Betrieb aufnehmen kann.

Die einzig zu erwartende Gegenstimme: jene von Nicole Molinari. Das Beharren in der Gesamtschul-Frage hatte ihr das Amt der schulpolitischen Sprecherin der CDU-Fraktion gekostet.

Fraktionschef Bernd Krebs ist dafür jetzt bei den Christdemokraten zuständig. "Wir werden heute im Schullausschuss nicht einstimmig votieren können", räumte Krebs denn auch ein. Ein Mitglied werde den Gesamtschulkurs nicht mittragen; dies hätten die Vorberatungen bei den Christdemokraten im Arbeitskreis Schule und in der Fraktion ergeben, sagte Krebs auf Anfrage unserer Zeitung. Zweifel am Errichtungsbeschluss der vierten Gesamtschule in Höhscheid ließ der CDU-Politiker allerdings nicht aufkommen. "Selbstverständlich werden wir dem zustimmen", betonte Krebs. Schließlich hätten die Kollegen der CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Burg/Höhscheid dem in der vergangenen Woche ja auch zugestimmt. Insgesamt war dort der Beschluss einstimmig gefallen. Krebs: "Für uns ist der Elternwille die entscheidende Grundlage."

Doch zuletzt bei den Anmeldungen waren lediglich 40 Kinder für eine vierte Gesamtschule in Höhscheid angemeldet worden — viel zu wenig für die Gründung der neuen Schule in diesem Jahr.

Die neue Sekundarschule Central hingegen kann nach den Sommerferien in Betrieb gehen. Sogar vier Parallelklassen 5 entstehen für die 85 angemeldeten Sekundarschüler.

Iris Preuß-Buchholz, schulpolitische Sprecherin der SPD, ist optimistisch, dass die vierte Gesamtschule beim nächsten Mal die Anmeldehürde nehmen und bei Eltern genug Zuspruch erfahren wird. Dies belegen aus ihrer Sicht auch die Ergebnisse der Elternbefragung.

Für den Schulausschuss-Vorsitzenden Markus Preuß (SPD) ist die vierte Gesamtschule ohnehin "alternativlos". Wichtig ist nach seinen Worten, die neue Schule vor den Anmeldungen bei Eltern entsprechend zu präsentieren. Dazu bestehe nun genügend Zeit, betonte er. Iris Preuß-Buchholz appellierte an die Geschlossenheit: Jedem müsse klar sein, dieser Standort in Höhscheid sei die einzige Möglichkeit, die neue Gesamtschule zu gründen.

Im Umfeld der Schulpolitik beschleicht einigen aber inzwischen das mulmige Gefühl, der zweite Anlauf bei den nächsten Anmeldungen ist die letzte Chance zur vierten Gesamtschule. Fakt ist nämlich: Die Eltern entscheiden in letzter Konsequenz, in dem sie ihr Kind an der neuen Schule in einem alten Hauptschulgebäude anmelden.

(RP)
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