Solingen Mit dem Rad nach Müngsten

Solingen · Die Korkenziehertrasse soll nicht nur in Gräfrath an die Nordbahntrasse in Wuppertal angebunden werden, sondern auch vom Südpark bis nach Müngsten und Burg – über eine alte Straßenbahnstrecke.

Eine Brücke für die Korkenziehertrasse
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Eine Brücke für die Korkenziehertrasse

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Foto: Martin Kempner

Die Korkenziehertrasse soll nicht nur in Gräfrath an die Nordbahntrasse in Wuppertal angebunden werden, sondern auch vom Südpark bis nach Müngsten und Burg — über eine alte Straßenbahnstrecke.

Die Korkenziehertrasse ist beliebt. Der rund elf Kilometer lange Rad- und Wanderweg quer durch die Stadt vom Südpark bis nach Gräfrath könnte aber eine weitere Anbindung erfahren. Nicht nur an die von der Wuppertal-Bewegung forcierte Nordbahntrasse in der Nachbarstadt und weiter bis nach Sprockhövel und Hattingen, sondern darüber hinaus vom Solinger Südpark über bestehende Straßen hin bis zum Halfeshof, von dort entlang einer ehemaligen Straßenbahnstrecke bis nach Müngsten und Burg. "Dieses Projekt eines Bergischen Trassenverbundes ist jedenfalls entwickelt und das wollen wir Ende dieses Monats auch für die Ziel-II-Förderung anmelden", bestätigt Annette Nothnagel. Sie ist bei der Bergischen Entwicklungsagentur für Tourismus und Standortmarketing zuständig.

Unter "Bergisches Radwegenetz" soll der Antrag laufen, der nicht nur Solingen und Wuppertal, sondern darüber hinaus Mettmann, Haan, Schwelm, Sprockhövel und Hattingen verknüpft. "Da käme eine Strecke von mehr als 100 Kilometern zusammen", weiß Annette Nothnagel. Lokal könnten so Lücken geschlossen werden, regional wäre eine radtouristische Erschließung möglich.

Die alte Straßenbahnstrecke Krahenhöhe-Halfeshof-Müngsten war einst eine Teillinie der "Barmer Bergbahn", die allerdings schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg wieder eingestellt worden sei, weiß Ralf Rogge vom Stadtarchiv. Auf dem historischen Solinger Stadtplan von 1929 ist die Streckenführung allerdings noch zu verfolgen. "Alles ist aber eine Frage der Finanzierbarkeit", erklärt Nothnagel im Gespräch mit unserer Zeitung zur Realisierung des Projektes.

Ob sich diese Idee umsetzen lasse, hänge auch davon ab, ob die Stadtverwaltung grünes Licht gibt. Zumal über die Fördergelder hinaus ja auf jeden Fall ein Eigenanteil von der Stadt zu tragen wäre. "Wir wollen die Streckenführung vom Südpark bis ins Tal der Wupper als Verlängerung der Korkenziehertrasse jedenfalls mit in den Förderantrag aufnehmen", sagt Annette Nothnagel. Teil des Tourismus-Antrages sei zudem die Nordbahntrasse in Wuppertal. Das laufe parallel dazu.

Gibt die Stadt grünes Licht und fließen Fördergelder, dann könnte alles sehr schnell gehen. "Die Umsetzung könnte dann 2009/2010 über die Bühne gehen", berichtet die Mitarbeiterin der Bergischen Entwicklungsagentur. Unterstützt werden müsste dieses radtouristische Projekt zudem von einem Marketingkonzept für den kompletten Trassenverbund bis hin ins Ruhrgebiet.

Die Bergische Entwicklungsagentur wurde im September vergangenen Jahres gegründet und nahm im Oktober die Arbeit auf. Die Gesellschaft mit Sitz im IHK-Gebäude an der Kölner Straße soll die gute Zusammenarbeit in der bergischen Region und noch nicht erledigte Projekte der Regionale 2006 fortsetzen, aber auch neue Projekte — wie das Bergische Radwegenetz — vor dem Hintergrund der europäischen Ziel-II-Förderung entwickeln.

(RP)
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