Interview Mittelalter erleben auf Schloss Burg

Solingen · Klaus-Dieter Schulz, Vorsitzender des Schlossbauvereins, will das Angebot weiter attraktiv halten. Mit Hilfe eines EU-Förderprogramms will der Verein das Schloss zu einem "Erlebnisraum" ausbauen. Die Zusage wird für März erwartet.

Welche Höhepunkte stehen in diesem Jahr im Veranstaltungskalender?

 Klaus-Dieter Schulz vom Schlossbauverein freut sich auf das Jahr mit vielen attraktiven Veranstaltungen in Schloss Burg.

Klaus-Dieter Schulz vom Schlossbauverein freut sich auf das Jahr mit vielen attraktiven Veranstaltungen in Schloss Burg.

Foto: Tinter (Archiv)

Schulz: Bei unserem Programm achten wir auf eine gewisse Kontinuität. Am Samstag, 23. und Sonntag, 24. Februar, bieten wir wieder den Bücher- und Spielemarkt an, den wir um die Aspekte Malerei und Kunst erweitert haben. Darauf folgt gleich im März der Ostermarkt. Zudem findet am 1. Mai ein vergrößertes Hexenfest statt. Ansonsten gibt es auch in diesem Jahr wieder die Klassiker, wie die Ritterspiele der Georgsritter, das Kinderfest, den Mittelaltermarkt mit der Wahren Bergischen Ritterschaft, die Märchen- und Sagentage, den Viktualienmarkt, den Basar der Kunsthandwerker, den Adventsbasar und den Märchensonntag. Mit diesen Angeboten waren wir auch im vergangenen Jahr außerordentlich erfolgreich.

Welchen besonderen Herausforderungen muss sich der Schlossbauverein in Zukunft stellen?

Schulz: Unsere Satzung besagt, dass wir das Museum erhalten und fortentwickeln sollen. In der Vergangenheit war das aufgrund der finanziellen Probleme schwierig. Das haben wir aber in Angriff genommen. Wir haben auch bereits mit einem Planungsbüro Gespräche geführt, das die Umgestaltung des Museums professionell begleiten wird. Marketing sollte bei uns wissenschaftlich unterfüttert sein. Wir wollen wissen: Welche Gruppen besuchen Schloss Burg und warum?

Im Jubiläumsjahr 2012 gelang dem Verein ein erheblicher Schuldenabbau. Nun soll mit Mitteln der EU ein umfängliches Maßnahmenpaket umgesetzt werden.

Schulz Im Hinblick auf die Ziel-2-Förderung für das Programm "Erlebnisraum Schloss Burg" rechnen wir im März mit dem Zusagebescheid. Die Beschilderung in der Burg soll verbessert werden, noch haben wir da ein großes Sammelsurium. Wir brauchen eine Zeltüberdachung des Brunnenhofes, damit dort im Sommer Open Air-Veranstaltungen stattfinden können. Die alte Schule soll zu einem Empfangszentrum umgebaut werden. Oberste Priorität genießt aber die Arbeit an unserer Küche, die voll lizensiert werden soll.

Welchen Zeitrahmen gibt es für die Verwirklichung dieser Ziele?

Schulz Die Stadt, unter deren Verantwortung die Maßnahmen umgesetzt werden, muss uns einen Ablaufplan erstellen. Da unsere Gastronomen viel im Bereich Catering arbeiten, beschränkt sich das Zeitfenster für die Küchenarbeiten auf die ersten Monate des Jahres, in denen wenige Veranstaltungen stattfinden. Ich hoffe dass das zu Beginn des nächsten Jahres in Angriff genommen werden kann.

Welche weiteren Maßnahmen sind geplant?

Schulz Zunächst haben wir ja zwei Stützmauern, die erneuert werden müssen. Dann werden wir in diesem Jahr ein Bronzetastmodell für Sehbehinderte anschaffen. Den notwendigen Geldbetrag von etwa 25 000 Euro bringen die Elfriede-Dorp-Stiftung und die Bergische Sparkassen-Kulturstiftung auf. Die Beleuchtung der Burg bei Nacht ist uns ein weiteres wichtiges Anliegen.

Gibt es personelle Veränderungen im Team des Schlossbauvereins?

Schulz Wir wollen unseren wissenschaftlichen Volontär Gregor Ahlmann fest ans Haus binden. Er ist studierter Historiker und soll sich um gestalterische Fragen des Museums, sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kümmern.

Sie führen gemeinsam mit Hans Irlenbusch kommissarisch die Geschäfte. Gibt es neue Kandidaten für die Aufgabe?

Schulz Das ist derzeit kein Thema. Die Zusammenarbeit läuft ausgezeichnet, derzeit gibt es noch kein Anforderungsprofil für eine Neubesetzung.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE ALEXANDER RIEDEL.

(RP)
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