Solingen Mittelalter-Spektakel lockt internationale Gäste

Solingen · Schloss Burg ist ein Magnet für Gäste aus aller Herren Länder. Das wurde am Wochenende einmal mehr bei der traditionellen "Burgbelebung" der "Wahren Bergischen Ritterschaft" deutlich. Sogar aus Übersee waren Besucher gekommen, um an zwei Tagen das Mittelalter-Spektakel mitzuerleben.

Einige Spiele, die gezeigt wurden, sind bis heute bekannt, wie der "Plumpsack" oder "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann". Dieses Spiel sei beim Einfall der Mauren in Spanien im achten Jahrhundert entstanden, sagte Thorsten Imig von der "Ritterschaft". Der Verein wollte unter anderem zeigen, wie Kinder im Mittelalter aufwuchsen, lebten und spielten. In einer weiteren Vorführung wurde den Besuchern verdeutlicht, welche Aufgaben ein Knappe zu bewältigen hatte. Besonders spannend war für die Kinder, wenn sie selbst die Rüstungen ausprobieren durften.

Der Hebammenbereich wurde wegen des Wetters vom Zelt auf dem Hof in die Kemenate verlegt. Dort wurde Besuchern erklärt, wie Kinder im Mittelalter auf die Welt geholt wurden. Das interessierte vor allem die erwachsenen Gäste. Aber es waren auch viele Jugendliche aus Frankreich, Argentinien und Japan zu Gast.

Um das Schloss zu erhalten, sind Sanierungsmaßnahmen notwendig. Seit vergangener Woche sind Teile der Schlossbergstraße gesperrt. An einer Mauer haben sich Risse gebildet, so dass Einsturzgefahr besteht. Anfang Juli teilte die Stadt mit, dass Land und EU eine Million Euro geben, doch das reicht nicht aus. Ein Schadenskataster geht davon aus, dass Sanierung und Verschönerung 15 Millionen Euro kosten. Die Besucher waren sich einig, dass Schloss Burg eine Attraktion in der Region ist. "Gerade wenn Veranstaltungen sind, ist es besonders interessant", sagte Sandra Protsch. Die Haanerin war mit einer Gruppe von deutschen und französischen Schülern gekommen. Auch die Jugendorganisation "Childrens International Summer Villages" aus Köln besichtigte das Schloss mit ihren Gästen aus Argentinien und Japan. "Die Kinder haben so etwas noch nie gesehen", so Begleiter Herman-Josef Engeländer.

(RP)
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