Solingen Nach Elternbefragung geht die Schuldebatte weiter

Solingen · Die große Elternbefragung ist abschlossen, und die Auswertung der Bögen bei der Schulverwaltung ist angelaufen. Noch liegen die Ergebnisse nicht auf dem Tisch, doch schon kündigt sich ein politisches Tauziehen über die Gewichtung des Elternvotums an – hinsichtlich der Frage, ob eine neue Sekundarschule beziehungsweise weitere Gesamtschulplätze entstehen sollen.

Die große Elternbefragung ist abschlossen, und die Auswertung der Bögen bei der Schulverwaltung ist angelaufen. Noch liegen die Ergebnisse nicht auf dem Tisch, doch schon kündigt sich ein politisches Tauziehen über die Gewichtung des Elternvotums an — hinsichtlich der Frage, ob eine neue Sekundarschule beziehungsweise weitere Gesamtschulplätze entstehen sollen.

Schulausschuss-Chef Markus Preuß, der als SPD-Mann auch in der Stadtrats-Mehrheit sitzt, will das Meinungsbild der befragten Eltern von 4200 Grundschulkindern aus den Klassen 2, 3 und 4 zur Richtschnur machen. "Das Ziel ist in der Schulausschuss-Sitzung am 28. November einen Beschluss in Richtung des Ergebnisses der Elternbefragung zu fassen."

Preuß lädt die Eltern zu der Sitzung ein. Diese könnten sich dann davon überzeugen, ob ihr Befragungsvotum bei der Politik Anerkennung findet. Erwartet wird jedenfalls, dass die Sitzung zur Nagelprobe wird. Soll im Sommer eine neue Gesamt- beziehungsweise Sekundarschule in Solingen an den Start gehen, müsste der entsprechende Antrag in Düsseldorf noch Endes des Monats gestellt sein.

CDU-Bildungspolitikerin Nicole Molinari warnt indes vor zu großer Eile: "Mit der Auflösung der Hauptschulen, vielleicht sogar der Realschulen und der Errichtung der Sekundarschule, steht Solingen vor einem einschneidenden Eingriff in die Schullandschaft. Die Elternbefragung ist wichtig und richtig, zeigt aber nur einen kleinen Teilausschnitt aller Betroffenen. Für eine Entscheidung einer solchen Tragweite müssen viele Aspekte beleuchtet werden." Molinari plädiert dafür, die Ergebnisse der Elternbefragung sorgsam zu prüfen, aber "darüber hinaus so viele weitere Meinungen dazu einzuholen, wie eben möglich und anschließend mit Bedacht entscheiden".

Für Markus Preuß hingegen liegen die Fakten auf dem Tisch; er sieht den Zeitpunkt der Entscheidung gekommen: "Die Anmeldezahlen zeigen seit Jahren, dass die Eltern mit den Füßen abstimmen, dass sie eine Änderung der Schullandschaft wünschen." Auch Schulen selbst hätten ihn angesprochen — mit dem Wunsch, die Politik solle endlich entscheiden und die Veränderung politisch leiten.

(RP/rl)
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