Solingen Salafist Robert B. trifft seine Mutter

Solingen · Für Marlis B. ist wohl einer ihrer innigsten Wünsche in Erfüllung gegangen: Ihr Sohn Robert ist nach seiner Auslieferung nach Deutschland zurück in seine Heimatstadt Solingen gekommen und hat sich seitdem bereits mehrfach mit ihr getroffen und Gespräche geführt.

Dies erfuhr unsere Zeitung am Mittwoch von Burkhard Benecken, der die Interessen von Marlis B. vertritt, deren Sohn in England seit Juli vergangenen Jahres in Haft gesessen hatte und im Februar zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Robert B. und Christian David E. waren bei der Einreise nach England festgenommen worden, weil sie unter anderem Pläne zum Bombenbau und Anleitungen zur Unterstützung des Dschihad auf ihren Laptops hatten.

Auch Benecken selbst hat Robert B. inzwischen mehrfach in Solingen getroffen, er wird künftig seine Interessen vertreten. Derzeit prüfe das Bundesjustizministerium, ob die Strafe des britischen Gerichts auch hier eingetragen wird. Benecken will die Behörden jetzt davon überzeugen, dass sich Robert B. nach deutschen Recht nicht strafbar gemacht hat.

Wo der 24-Jährige in Solingen lebt, will sein Anwalt nicht sagen, theoretisch könne er wieder in der von den Salafisten geprägten Millatu Ibrahim Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße Unterschlupf gefunden haben, sagt Benecken, der über Einzelheiten der Gespräche mit B. keine Angaben machen wird. "Robert will jetzt offenbar abwarten, dass sein mitinhaftierter Freund Christian David E. auch wieder nach Solingen kommt", sagt Benecken dennoch. Dies sollte vermutlich bereits gestern geschehen. Denn auch der zu einer höheren Haftstrafe verurteilte E. (27) ist inzwischen aus der britischen Haft entlassen und nach Deutschland überstellt worden. Robert B. und Christian David E. waren vor ihrer Inhaftierung zum Islam konvertiert und verkehrten regelmäßig in der Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße.

(RP/top)
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